Samstag, 28. März 2009

Mein Brief an den Bundespräsidenten

Wie bereits angekündigt, habe ich als Reaktion auf die Rede zur Trauerfeier von Winnenden unserem werten Herrn Bundespräsidenten einen Brief geschrieben in dem ich für mehr Verständnis für die "Konsumenten von Gewaltfilmen und -spielen" bitte.

Brief an Horst Köhler bez. Amoklauf


Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

mein Name ist Konrad Huber, ich bin ein Student aus Freiburg und ich schreibe Ihnen diesen Brief als Reaktion zu Ihrer Rede bei der Trauerfeier in Winnenden.


Es geht mir hierbei um ein ganz bestimmtes Thema, nämlich um die „Gewalt“ in Filmen und Computerspielen. Zuerst möchte ich anmerken, dass ich sehr erfreut war, als Sie den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau zitierten mit den Worten: "Wir sind ratlos und wir spüren, dass schnelle Erklärungen so wenig helfen wie schnelle Forderungen."

Als ich diese Worte hörte, hatte ich schon gehofft, dass das Thema der Mediengewalt gar nicht mehr erwähnt wird, diese Hoffnung wurde aber schnell zunichte gemacht. Ich zitiere: Zum Beispiel wissen wir doch schon lange, dass in ungezählten Filmen und Computerspielen extreme Gewalt, die Zurschaustellung zerstörter Körper und die Erniedrigung von Menschen im Vordergrund stehen. Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum solcher Produkte schadet? Ich finde jedenfalls: Dieser Art von "Marktentwicklung" sollte Einhalt geboten werden.“

Herr Köhler, ich gehöre zu den Leuten die hin und wieder solche Produkte gerne konsumieren. Oder zumindest einen Teil davon. Ich spiele Computerspiele, in denen geschossen wird und ich sehe mir gerne Action- und manchmal auch Horrorfilme an. Und ich habe es satt, dafür an den Pranger gestellt zu werden.

Keine 3 Tage nach dem Amoklauf von Winnenden stürzten sich Politiker und Journalisten wieder auf das allseits beliebte Thema der „Killerspiele“, bzw. eines Verbots der Selbigen. Aber anstatt sich einmal damit auseinander zu setzen, ob Tim K. vielleicht noch andere Probleme hatte, in der Schule oder zu Hause zum Beispiel, oder, dass er anscheinend eine psychiatrische Behandlung abgebrochen hat, scheint nur eine Sache wieder die volle Aufmerksamkeit der Medien und Politiker zu bekommen: Die „Killerspiele“ und „Gewaltfilme“. Und plötzlich sind sie da, die „schnellen Erklärungen“ und die „schnellen Forderungen“, genau das, wovor Ihr Vorgänger Herr Rau gewarnt hat.

Diese „Produkte“ sind sicher nicht für jedermann, aber das müssen sie auch nicht sein. Viele Menschen wünschen sich eine Welt ohne Gewalt und das ist auch sehr lobenswert, dennoch gibt es nun einmal Millionen von PC-Spielern und Film-Fans in Deutschland und viele davon verbringen ihre Freizeit gerne mit „gewalthaltigen“ Titeln. Natürlich gibt es hier, wie bei so vielen anderen Dingen auch, eine gewisse Grenze, wie viel man „konsumieren“ sollte, doch wo diese Grenze liegt muss jeder für sich selbst herausfinden.

Viele junge Leute in meinem Bekannten- und Freundeskreis sind Fans von den überall verteufelten Medien, aber keiner von ihnen ist deswegen gewalttätig. Im Gegenteil, die meisten (ich inklusive) sind sogar Kriegsdienstverweigerer, weil sie es sich nicht vorstellen könnten andere Menschen mit Waffen zu verletzen oder sogar zu töten. Nur weil man sich an fiktiver Gewalt amüsiert, muss das doch nicht gleich heißen, dass man im wirklichen Leben ein gewalttätiger Mensch ist. Als unter den Amokläufern der letzten 8 Jahre nach Gemeinsamkeiten gesucht wurde, kam natürlich raus, dass viele gerne Ego-Shooter wie z.B. Counter-Strike gespielt haben, aber eben nur weil es sich hier nun einmal um ein sehr bekanntes und beliebtes Genre bzw. Spiel handelt.

Viele stellen sich die Frage: „Warum sind solche Spiele denn so beliebt? Wie kann man denn freiwillig am Bildschirm auf Menschen schießen?“ Nun, um ehrlich zu sein, ich habe selbst keine richtige Erklärung dafür. Manche sagen das sei im Wesen der Menschen verankert, dass so viele von uns sich an Gewalt „ergötzen“. Andere sagen, es sei zum Abbau von Aggressionen. Aber egal was nun der Grund ist, eine Sache muss bedacht werden: PC-Spieler sehen keine Menschen, die am Bildschirm getötet werden müssen. Sie sehen eine Herausforderung, ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Denn kein Spieler oder Film-Fan, der noch bei klarem Verstand ist, sieht einen „echten“ Mord an „echten“ Menschen auf dem Bildschirm. Er sieht genau das was es ist: Ein Spiel, ein Film, kurzweilige Unterhaltung, reine Fiktion.

Iin einem so tragischen Fall wie dem von Tim K. hätte es auch nicht geholfen, wenn er nie solche Spiele gespielt, solche Filme gesehen hätte. Gewalthaltige Medien sind nie der Auslöser für Gewalttaten. Im schlimmsten Fall sind sie der sprichwörtliche letzte Tropfen in einem Fass, das von vornherein zum Bersten gefüllt war. Wenn ein Mensch sich dazu entschließt, so etwas zu tun wie Tim Kretschmann es getan hat, dann wäre es früher oder später auch ohne Zutun der Medien geschehen.

Herr Bundespräsident, ich möchte mit diesem Brief folgendes bewirken: dass Spieler und Film-Fans in Deutschland genauso behandelt werden wie jeder andere Mensch der Bundesrepublik auch, denn ihr Hobby ist genau das: ein Hobby. Genauso wie Briefmarken sammeln, Fußball spielen, Musizieren oder Sportschießen. Ich hoffe, dass auch die engstirnigsten Politiker und die provokantesten Journalisten dies eines nicht zu fernen Tages auch so sehen. So, dass wir vielleicht eher erkennen, dass Menschen wie Tim K. wirkliche Probleme haben, anstatt weiter zu suchen nach den schnellen Erklärungen und den schnellen Forderungen.


Hochachtungsvoll,

Konrad Huber

Freitag, 27. März 2009

Amokdebatte bei Maybrit Illner

Gestern Abend wurde das Thema Amoklauf bei Maybrit Illner behandelt. Gegen Ende der Sendung (lässt sich seperat anwählen) war auch ein Spieler an der Debatte beteiligt.

mein Brief an Dr. Pfeiffer

Für diejenigen unter Euch die es nicht wissen, Prof. Dr. Christian Pfeiffer ist der Vortstand/Direktor des KFN (Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V) und einer von Deutschlands größten Kritikern wenn es um die bösen Computerspiele geht.

Nachdem ich dieses Interview mit Ihm gelesen habe, hab ich beschlossen ihm selbst mal nen Brief zu schreiben. Mir wurde zwar schon vor ein paar Wochen bestätigt, dass er in Dr. Pfeiffers Büro weitergeleitet wurde, eine Antwort bekam ich aber noch nicht.

Für alle die es interessiert, hier besagter Brief:
(Der Einfachheit halber werde ich Herr Pfeiffers Zitate anders einfärben, damit es leichter gelesen werden kann.)

Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,

mein Name ist Konrad Huber, ich bin Student in Freiburg und schreibe Ihnen diesen Brief bezüglich eines Themas welches anscheinend uns beide sehr interessiert.

Ich rede von „konflikthaltigen“ Video- und Computerspielen. Als leidenschaftlicher Videospieler beschäftige ich mich nun schon seit einigen Jahren damit, wie „gewalttätige“ Spiele in unserer Gesellschaft behandelt werden. Erst kürzlich habe ich die Zusammenfassung Ihres Berichts zu „Alterseinstufung von Computerspielen durch die USK“ gelesen, sowie Ihr Interview auf Golem.de und habe erfreut festgestellt, dass ihre Ansichten diesbezüglich anscheinend nicht ganz so extrem sind wie ich bisher gehört habe. Besonders die Tatsache, dass sie dem Kölner Aufruf (Anmerkung: hier der Link für alle die dieses Machwerk noch nicht kennen) nicht in allen Belangen zustimmen, hat mich positiv überrascht.

Trotz allem kann ich einige Ihrer Ausführungen absolut nicht nachvollziehen. Aber alles der Reihe nach.


Zuallererst möchte ich mich heftigst gegen den Term „Killerspiele“ aussprechen. Ja, es gibt Spiele mit gewalttätigem Inhalt. Ja, häufig kommt es vor, dass in Spielen die Gegner „ausgeschaltet“ werden. Aber es handelt sich hierbei um eine virtuelle Darstellung. Es wird nicht getötet. Es ist ein Spiel. Wenn 5-jährige im Kindergarten „Cowboy und Indianer“ oder etwas Vergleichbares spielen, mit ausgestrecktem Zeigefinger auf ihre Spielkameraden zeigen und rufen „Peng! Du bist tot.“, ist das dann nicht auch ein „Killerspiel?

Die Antwort ist ein klares Nein, denn „Killerspiele“ ist ein Term den sich irgendwann mal ein Politiker oder Journalist hat einfallen lassen und der seitdem immer dann verwendet wird, wenn man mal wieder Aufmerksamkeit auf das Thema lenken möchte. Als Spieler fühle mich durch dieses Wort beleidigt und ich hoffe Sie können in Zukunft davon absehen dieses Wort zu verwenden.


Was ich am häufigsten zum Thema höre ist, dass Forschungsergebnisse (auch Ihre) belegen, dass viele Spiele die ab 16 Jahren oder höher eingestuft sind, von Kindern und Jugendlichen gespielt werden, die gar keinen Zugang zu solchen Titeln haben sollten. Dies ist natürlich ein wichtiger Punkt, aber ich denke nicht, dass Indizierungen der richtige Weg sind um dagegen vorzugehen.

Spiele wie „Grand Theft Auto 4“ oder die „Call of Duty„ Reihe sind aus guten Grund erst ab 18 Jahren freigegeben. Es sind Spiele für Erwachsene und waren von vornherein als solche konzipiert. Die erwähnten Titel haben immerhin sogar in Amerika eine „M for mature“ Bewertung bekommen. Wenn diese Titel nun indiziert oder gekürzt werden, dann werden auch zwangsweise die erwachsenen Konsumenten bestraft.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Xbox 360 Spiel „Gears of War“ welches aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung in Deutschland indiziert wurde. Nun gibt es einige Dinge die hierbei beachtet werden müssen.

  1. Auch Gears of War ist ein Titel der für Erwachsene gedacht ist und somit von vornherein nicht in die Hände von Jugendlichen gehört.

  2. Das Spiel wird sowohl von Spielern, als auch von professionellen Kritikern hoch gelobt, als eines der besten Spiele des Genres.

  3. Wenn ein Titel in Deutschland indiziert ist, müssen sich interessierte Spieler ihn eben aus dem Ausland besorgen, da viele Ladenketten keine indizierten Spiele anbieten. Dies führt dazu, dass deutsche Händler Gewinneinbußen verzeichnen müssen. Ein wichtiger Punkt in Zeiten einer Wirtschaftskrise.

  4. Für Spiele, die in Deutschland indiziert sind, gibt es auch häufig keine Möglichkeiten sich Extra-Inhalte aus dem Internet zu besorgen. Außerhalb Deutschlands kann man im Xbox Live-store neue Mehrspieler-Karten für Gears of War herunterladen. Deutschen Spielern ist dies verwehrt, ob Volljährig oder nicht.

Andere Titel haben ähnliche Probleme. „Rainbow Six: Vegas 2“ zum Beispiel, ist in der deutschen Fassung, als Reaktion auf das deutsche Jugendschutzgesetz dermaßen geschnitten und bearbeitet worden, dass deutsche Spieler nicht mehr in der Lage sind online mit Spielern aus aller Welt zu spielen und das nur weil sich ihre Version zu sehr vom „Original“ unterscheidet. Und Wir reden hier nicht etwas von Raubkopien, sondern von den Versionen für die deutsche Bürger gutes Geld bezahlt haben. Kommt es zu Fällen wie diesen, werden sich viele Spieler sich lieber die vollständige Version aus dem Ausland besorgen, womit wir wieder bei der Wirtschaftskrise wären.


In Ihrem Interview auf Golem.de, beschweren Sie sich, dass GTA 4 viel zu gewalttätig sei und daher indiziert werden müsse. In der Tat ist der neuste Teil der Grand Theft Auto Serie sehr brutal, das steht außer Frage. Aber der Titel hat auch eine äußerst spannende Geschichte zu bieten und ist häufig gesellschaftskritisch. Dass dabei auch ein paar überzeichnete Stereotypen durch den sprichwörtlichen Kakao gezogen werden, gehört einfach zum Gesamtbild des Spiels, sei es ein jüdischer Diamanthändler oder ein jamaikanischer Drogendealer. Klischees wie diese gehörten schon immer zu Spielen der GTA Reihe. Damit soll niemand beleidigt werden. Die Haupcharaktere sind oft selbst solche überzeichnete Stereotypen.

Und auch dieser Titel wurde für Erwachsene produziert und sollte auch nur von Erwachsenen gespielt werden. Dass es von unter18-jährigen gespielt wird ist weder die Schuld der Entwickler, noch die Schuld der USK.


Die von Ihnen im Interview erwähnten Versuche, erscheinen mir ebenfalls etwas suspekt. Ich zitiere:

Wir haben fünf Gruppen von 18- bis 25-Jährigen jeweils eine Beschäftigung vorgegeben: Sport, harmloser Film, Sims, brutaler Film, brutales Spiel. Im Anschluss mussten sie Matheaufgaben lösen. Die Spieler des brutalen Spiels schafften 10 Punkte, die Sporttreibenden 15 Punkte, und die, die den brutalen Film sahen, lagen in der Mitte.“

Ich möchte nicht bestreiten, dass Sport gut für das Gehirn ist, aber anstatt diese Ergebnisse einfach als Totschlag-Argument gegen „brutale“ Spiele zu verwenden scheint mir etwas voreilig. „Sims“ kann in so einem Versuch nicht einfach als Gegenstück zu „brutalen“ Spielen in den Raum gestellt werden, vor allem wenn sie nicht weiter definieren um was für ein „brutales Spiel“ es sich hier handelt. „Die Sims“ ist, wie der Name schon andeutet, eine Simulation, also ein eher gemächliches Computerspiel. So wie ich die Sache sehe, hätte das „brutale Spiel“ auch ein weniger „brutaler“ Titel sein können, sondern einfach ein harmloser, aber trotzdem „schneller“ Titel, wie zum Beispiel ein schnelles Rennspiel, wie das futuristische „F-Zero“, oder ein forderndes „Jump'n Run“ im Stil der Super Mario Spiele. In beiden Fällen, würde die Testperson zu ähnlichen Ergebnissen kommen wie beim „brutalen Spiel“, einzig und allein deswegen, weil es aufregender ist als Die Sims; und es gibt eine Menge Spiele die aufregender als Die Sims sind.


Ein weiteres Zitat von Ihnen aus diesem Interview ist Folgendes: „Das macht sich die amerikanische Armee zunutze: In großen, computerspielähnlichen Kinos probt man den Ernstfall. Mit dem Ergebnis, dass die Soldaten viel stärker befähigt sind, ohne Hemmungen den Gegner zu töten. Wenn die amerikanische Armee das gezielt einsetzt, ist es ja wohl absurd zu behaupten, dass das keine Folgen hat!

Dies ist ein Punkt der von Kritikern wie Ihnen häufig angesprochen wird, unter anderem auch im Kölner Aufruf. Nun muss ich Ihnen aber sagen, dass Spiele, wie gewalttätig sie auch sein mögen, zum Töten trainieren, das ist völlig absurd. Ich kenne eine große Anzahl an Leuten, die gerne in ihrer Freizeit „brutale“ Spiele spielen. Kein einziger von ihnen ist in irgendeiner Art und Weiße ein gewalttätiger Mensch. Ganz im Gegenteil, die meisten von ihnen sind sogar Kriegsdienstverweigerer.

Oft werden ähnliche Argumente verwendet, wenn über Amokläufe, wie der von Erfurt vor ein paar Jahren, berichtet wird. Sendungen wie „Frontal 21“ behaupten, dass die Spieler nicht zwischen Realität und Spiel unterscheiden können. Ich habe eher den Eindruck, dass es solche Kritiker sind, die Probleme damit haben, das virtuelle Geschehen auf dem Bildschirm von der Realität zu trennen.


Eines Ihrer Hauptargumente im Interview mit Golem.de ist, dass junge Leute zum Aggressionsabbau Rugby spielen könnten anstatt am Computer zu sitzen. Herr Pfeiffer, so gut das auch gemeint ist, aber das kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass es vielleicht auch junge Leute gibt die aus allen möglichen Gründen kein Interesse am Mannschaftssport haben, halte ich Aggressionsabbau in einem Sport für deutlich gefährlicher als Computerspiele.

Außerdem kenne ich auch tatsächlich einige junge Frauen die ihre Zeit gerne mit Spielen verschiedenster Art verbringen, es ist also keineswegs ein auf Männer beschränktes Phänomen das auf „Arterhaltungsgründe“ zurückzuführen ist.


Erst kürzlich habe ich im Internet ein Videointerview von „compod-online“ mit Ihnen gesehen.

http://www.youtube.com/watch?v=p4nuE0bahXg

Hier muss ich Ihnen tatsächlich in einigen Aussagen zustimmen. Grundschüler sollten keine Fernsehgeräte in ihrem Zimmer haben, weil sie sonst zu viel Zeit damit verbringen würden. Es geht von vornherein darum die richtige Balance zu finden, aber das ist etwas um das sich die Erziehungsberechtigten kümmern müssen.

Was Sie anscheinend nicht nachvollziehen können Herr Pfeiffer ist, wie wichtig Video- und PC-Spiele in unserer heutigen Gesellschaft sind. Ich kenne nur sehr wenige Leute aus meiner Generation die sich überhaupt nicht für Spiele interessieren. In meinem Bekanntenkreis sind PC-Spiele auch unter den 30-40 jährigen ein sehr beliebter Zeitvertreib. Hier liegt offensichtlich ein Generationskonflikt vor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie ernsthaft Forschung diesbezüglich betreiben können, ohne selber zu erfahren, warum Menschen so gerne in die virtuellen Welten eintauchen. Für Leute, die dabei nur zusehen, kann es natürlich den Eindruck erwecken, als sei Gewalt das einzige was manche Spieler interessiert, aber es handelt sich hier um ein Hobby, das für viele Menschen den selben Platz in ihrem Leben einnimmt wie Sport treiben, Bücher lesen oder Musik hören. Nur weil Sie es nicht verstehen, sollten Sie es nicht verdammen, wie brutal auch immer das virtuelle Geschehen auf Sie wirken mag.


Ein weiterer Punkt, den ich noch ansprechen möchte ist der Bericht zur „Alterseinstufung von Computerspielen durch die USK“. Ich habe nur die Zusammenfassung gelesen aber es gibt auch hier einige Dinge dir mir etwas merkwürdig vorkommen. Ich zitiere:

  • Hinweisen möchten wir ferner auf einen Aspekt, der für die aktuelle Leistungskrise der Jungen bedeutsam ist. Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche in das Computerspielen investieren und je brutaler die Inhalte sind, umso schlechter fallen die Schulnoten aus.“ Auch hier gilt: zu brutale Spiele haben in Kinderhänden sowieso nichts verloren. Dennoch ist das ein Punkt, der von Kritikern immer wieder angemerkt wird. Wenn viel Zeit in eine Sache investiert wird, kann es natürlich sein, dass die Schulnoten darunter leiden. Aber dabei kann es sich genauso so gut um intensives Romane lesen oder Sport treiben handeln.

  • Alle Spiele wurden von speziell geschulten Testern des KFN vollständig gespielt und auf der Grundlage eines neu entwickelten, standardisierten Testberichtschemas detailliert beschrieben und bewertet.“ Wie schult das kriminologische Forschungsinstitut bitte sehr Leute zum testen von PC-Spielen, ganz besonders in diesem Zusammenhang?

  • Bei allen untersuchten, so genannten Kriegsshootern drängt sich zumindest eine Prüfung des Indzierungsmerkmals der Kriegsverherrlichung auf. Typischerweise werden sie allerdings von der USK unter Verweis auf eher „unblutige“ Verletzungsanzeigen und nur „genretypische“ Gewalt in einem historischen Szenario ab 16 oder 18 frei gegeben. Tatsache ist, dass viele Entwickler immer darauf achten, „Kriegshooter“ eben deswegen möglichst realistisch zu gestalten um genau klar zustellen, dass Krieg nichts ist was „verherrlicht“ werden sollte. Spiele mit einem modernen Setting wie z.B. Call of Duty 4 gehen sogar sehr kritisch mit dem Kriegsszenario um. Dem Spieler wird konstant vor Augen geführt wie hart und brutal ein Krieg sein kann. Realistische Spiele sind nicht verherrlichend, sie sind abschreckend.

  • Einig sind wir uns darin, dass es nicht ausreicht, gesetzliche Reformen zum Jugendmedienschutz durchzuführen. Mindestens ebenso wichtig erscheint, die Eltern dabei zu unterstützen, dass sie ihre Kinder vor einem exzessiven gewaltorientierten Medienkonsum bewahren können und dass wir insbesondere über (Ganztags-) schulen und Vereine ein Programm umsetzen, dass nach dem Motto „Lust auf Leben wecken“ Kindern und Jugendlichen attraktive Freizeitangebote für Sport, Musik und gesellschaftliche Handlungsfelder eröffnet.“ Hier sind wir wieder bei einem Punkt angelangt den ich schon vorher angesprochen habe. Offensichtlich haben Sie und Ihre Kollegen einige Vorurteile zum Thema PC- und Videospiele, wenn sie gar nicht erst anerkennen wollen, dass auch Spiele ein „attraktives Freizeitangebot“ sein können.


Herr Pfeiffer, Jugendschutz ist ohne Zweifel ein wichtiges Thema in unserer heutigen Gesellschaft. Doch die Art wie die dafür zuständigen Politiker, oder Leute wie Sie Herr Pfeiffer, damit umgehen, ist nicht der richtige Weg. Es gibt genau 2 Parteien, die die Jugendschutzgesetze effektiv durchsetzen kann. Nämlich a) Die Händler und b) die Erziehungsberechtigten.

Tatsache ist, dass viele Minderjährige nur deshalb an „härtere“ Titel kommen, weil die Kassierer der großen Ketten wie Saturn oder Media Mark ihren Job nicht richtig ernst nehmen. Es funktioniert doch auch im Kino, in Tabakläden oder Bars und Clubs. Der Ausweis ist vorzuzeigen, ansonsten gibt es keine Ware bzw. keine Dienstleistung.

Es ist heutzutage ein „Kinderspiel“ für Eltern herauszufinden, was ihre Kinder spielen. Jede Videospielkonsole hat heutzutage ein Menü, indem man überprüfen kann, welche Spiele gespielt wurden. Auch eine „Kindersicherung“ die verhindert, dass Spiele mit einer bestimmten Freigabe gespielt werden können, ist inzwischen Standard in der Industrie. Wenn sich Eltern auch nur minimal damit beschäftigen würden, wäre es ein Leichtes, Jugendschutz effektiv in jedem Haushalt durchzusetzen.

In beiden Fällen ist Verantwortung das wichtigste Wort. Händler haben eine Verantwortung sich bei ihrem Job gewissenhaft zu verhalten und Eltern haben die Verantwortung sich damit zu beschäftigen was ihre Kinder tun und gegebenenfalls selbst zu entscheiden, was für ihre Kinder geeignet ist und was nicht


Letztlich bleibt nur noch eines zu sagen: Ich bezweifle, dass meine Ausführungen zu diesem Thema Sie völlig umstimmen werden, aber ich bin nun mal ein leidenschaftlicher Fan von Videospielen, brutal oder nicht. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass PC- und Videospiele in unserem Land nicht mehr so stiefmütterlich behandelt werden, auch wenn meine bisherigen Versuche nicht gerade von Erfolg gekrönt waren.


Hochachtungsvoll,

Konrad Huber

Mittwoch, 25. März 2009

Leserbrief in der Badischen Zeitung

Vorletzten Sonntag hab ich einen Leserbrief an die BZ geschrieben, in dem ich mich über den Gebrach des Wortes "Killerspiele" beschwere und allgemein wie sehr sich die Medien da wieder drauf gestürzt haben. Er wurde ein bisschen gekürzt, hier die Fassung wie er in der BZ zu finden war:

Nach dem Amoklauf von Winnenden wird wieder verzweifelt nach Erklärungen für diese furchtbaren Ereignisse gesucht. Doch die Berichterstattung von Zeitungen und Internetportalen fokussiert sich doch leider immer wieder auf das eine leidige Thema: PC- und Videospiele. Und immer wieder wird hier der Begriff „Killerspiele“ verwendet.

Ich bin nun 21 Jahre alt und verbringe meine Freizeit gerne mit diversen Videospielen. Auch jenen die von der USK die Bewertung „keine Jugendfreigabe“ erhalten haben, also durchaus das, was Leute die mit dem Medium nicht vertraut sind, als „Killerspiel“ bezeichnen würden.

Diese Bezeichnung finde ich vollkommen untragbar. „Killerspiele“ ist ein reißerischer Begriff, den sich nach dem Amoklauf von Erfurt vor 7 Jahren, irgendein schlauer Politiker oder vielleicht sogar ein Journalist hat einfallen lassen. Er suggeriert, dass alle Leute die solche Spiele spielen, grausame Mörder wären. Dennoch ist so ziemliche jede Person in meinem Bekanntenkreis, die gerne solche Titel spielen, in keinster Weise gewalttätig. Die meisten von Ihnen (ich inklusive) sind sogar Kriegsdienstverweigerer.

Ich spiele sehr gerne Videospiele aller Art, des öfteren auch Titel wie „Resident Evil“, „Call of Duty“ oder „Mortal Kombat“, aber deswegen würde ich doch nie auf die Idee kommen meinen Mitmenschen ein Leid zuzufügen, bewaffnet oder nicht

Immer häufiger reden sogenannte „Experten“ von den grausamen Dingen die auf dem Bildschirm stattfinden von „Bonuspunkten für besondere Grausamkeit“ und „Leichen zerfetzen“. Als deutscher Spieler fragt man sich doch was für Spiele diese Leute denn gesehen haben, da das deutsche Strafgesetz den Verkauf von „gewaltverherrlichenden“ Spielen und Filmen sowieso verbietet.


Als volljähriger, verantwortungsvoller Bürger der Bundesrepublik habe ein Recht darauf mich in meiner Freizeit so zu beschäftigen wie ich es für richtig halte, solange dabei niemand zu Schaden kommt und meine Wahl fiel nun einmal auf PC- und Videospiele. Doch der Term „Killerspiele“ ist nichts weiter als pure Diffamierung

Dienstag, 24. März 2009

von Petitionen und Präsidenten

Heute gibts mal gleich 2 Sachen:

Zum einen doch nochmal was zu den neuen FSK Logos:
Ich hab vor ein paar Wochen mit der Hilfe der User des Forums von http://www.bluray-disc.de/
eine Petition gegen die neuen FSK Logos verfasst und wollte sie auf der offiziellen Petitionsseite des deutschen Bundestages online stellen: https://epetitionen.bundestag.de/index.php

Hier die Petition:

Der deutsche Bundestag möge beschließen, dass die neuen Warnhinweise der FSK auf DVD und Blu-Ray Hüllen nur auf der Rückseite und dem Datenträger selbst abgebildet werden. Eine Kennzeichnung auf der Vorderseite sollte nicht erfolgen oder nur auf einen Aufkleber auf der Verpackungsfolie beschränkt sein.


Begründung:

Die neue Kennzeichnungspflicht der Warnhinweise der FSK zerstört die künstlerische Gestaltung der Filmhüllen unangemessen. Die überdimensionierten Warnhinweise sind unästhetisch und beschneiden die gestalterische Freiheit des Künstlers. In Zeiten digitalen Vertriebs, sind Filmhüllen zu Sammlerstücken geworden; häufig gibt es sogar limitiere Sondereditionen mit besonderen Verpackungen.

DVD- und Blu-Ray Verpackungen sind keine Wegwerfobjekte wie Zigarettenschachteln, sondern Sammlerobjekte und zumindest die Frontseite sollte so im Laden erhältlich sein, wie der Künstler es ursprünglich vorgesehen hatte.

Auch als Jugendschutzmaßnahme sind die neuen Kennzeichnungen klar über das Ziel hinausgeschossen. Das die alten Logos kleiner waren, kann nicht als Begründung dienen, dass Händler und Eltern sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Jugendschutz entzogen haben.


Einige Wochen später bekam ich dies per Post:

Sehr geehrter Herr Huber,

im Auftrag der Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Frau Kersten Naumann, MdB, danke ich Ihnen für Ihre E-Mail.

Nach Prüfung Ihrer Zuschrift kommt der Ausschussdienst zu dem Ergebnis, dass Ihre Eingabe nach den geltenden Verfahrensgrundsätzen nicht als öffentliche Petition zugelassen wird.

Sie wird jedoch im Rahmen eines allgemeinen Petitionsverfahrens - ohne Einstellung ins Internet und öffentliche Diskussion - behandelt. Hierfür bitte ich um Verständnis.

Zu Ihrem Anliegen habe ich eine Prüfung im Rahmen des allgemeinen Petitionsverfahrens eingeleitet, die erfahrungsgemäß längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Über das Ergebnis werde ich Sie unterrichten. Ich bitte Sie, sich bis dahin zu gedulden


Ich weiß nicht wirklich was ich falsch gemacht hab, dass meine Petition nicht online gestellt wurde. Ich hab die Petitionsregeln gelesen und extra drauf geachtet, dass es in die erforderlichen Parameter fällt.

Inzwischen habe ich dem Petitionsausschuss noch eine Email geschrieben, und mich nach den Details erkundigt. Habe aber noch keine Antwort bekommen.

Aus irgendeinem mir unerklärlichem Grund schaffte es allerdings diese Petition hier durchzukommen:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=2863

Man sollte ja eigentlich meinen, dass es mich freuen sollte, dass so eine Petition durchkommt, aber da sind ein paar Sachen die mich daran etwas stören:

- Sie ist nicht wirklich so gut geschrieben. Ich weiß, Rechtschreibung ist auch nicht mein bester Skill, aber ein bischen mehr Eloquenz bei solchen Petitionen wäre wünschenswert.

- Er fordert "nur" eine Verkleinerung der Logos. Wenn auch eine nette Geste, nicht wirklich das was ich bewirken will.

- Die Forderung, dass die Indizierung in Deutschland abgeschafft wird, ist ziemlich utopisch. Ich mein klar, bin ich auch dafür, aber ich habe starke Zweifel, dass das so durchkommt. Und so wie er es geschrieben hat, wirkt es auf viele Leute eventuell auch ein bisschen abschreckend.

- Ich denke es wäre besser gewesen, wenn Indizierung und FSK Logos in 2 verschieden Petitionen abgehandelt würden.

Trotzdem, ich denke unterstützenswert ist die auf jeden Fall. Ich wünschte nur es wäre besser geschrieben.





So, jetzt zum 2. Teil.

Bundespräsident Horst Köhler sprach während der Trauerfeier für die Opfer von Winnenden.

Hier die Ansprache zum ankucken auf Youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=Y4Zdm6hMDQQ

http://www.youtube.com/watch?v=nYqXAOKrcK8&feature=related

Und hier zum mitlesen:

http://www.bundespraesident.de/-,2.653214/Rede-von-Bundespraesident-Hors.htm

So, fiel es euch auch auf? Hier nochmal 2 bestimmte Bestandteile der Rede hintereinander:

" Bundespräsident Johannes Rau hat vor sieben Jahren nach dem Mordanschlag am Erfurter Gutenberg-Gymnasium gesagt: "Wir sind ratlos und wir spüren, dass schnelle Erklärungen so wenig helfen wie schnelle Forderungen." "

und.....

" Zum Beispiel wissen wir doch schon lange, dass in ungezählten Filmen und Computerspielen extreme Gewalt, die Zurschaustellung zerstörter Körper und die Erniedrigung von Menschen im Vordergrund stehen. Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum solcher Produkte schadet? Ich finde jedenfalls: Dieser Art von "Marktentwicklung" sollte Einhalt geboten werden."


Ehm...nunja...das ist glaub ich das erste mal, dass ich sowas erlebe: Dass ein Poliker dieses....öhm..Ranges (?) sich innerhalb von 7 Minuten selbst wiederspricht.

GEHT'S NOCH?

Der kriegt auch noch nen Brief von mir.....

So, das war jetzt wieder Genug Jammerei für einen Abend.


Montag, 23. März 2009

Neue Beiträge auf DirektZu

Oh man, ich wünschte mehr Leute würden diesen Blog lesen, dann würd es sich auch mehr lohnen von solchen Sachen zu berichten:
Aus irgendeinem Grund sind 2 interessante neue Beiträge auf der DirektZu Seite der Bundesfamilienministerin aufgetaucht. Kann mir um ehrlich zu sein nicht erklären wie die das geschafft haben, da das Thema doch schon "behandelt" wurde.
Trotzdem, dafür stimmen lohnt sich auf jeden Fall:
http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/20122
http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/19896

Sonntag, 22. März 2009

Stern TV zum Thema Amoklauf

http://www.youtube.com/watch?v=mN16i8dUO_E&feature=PlayList&p=98F7BEB2C81FDA59&index=0&playnext=1

Der Psycholog sagt ein paar interessante Sachen, aber der Typ von der Waffenmesse schiebt die Schuld komplett auf die Spieler, der egoistische Sack :P

Die Familien der Opfer melden sich zu Wort

Früher oder später musste es ja dazu kommen: Die Familen einiger Opfer des Amoklaufs von Winnenden haben einen offenen Brief an die Kanzlerin etc. verfasst, in dem die üblichen Verbote und Verschärfungen gefordert werden.


Auf die Gefahr hin, dass das folgende vollkommen assozial klingt: Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist einen geliebten Menschen auf diese Aweise zu verlieren und ich hoffe ich muss es auch nie selbst erfahren, aber anscheinend überschattet die Trauer in diesem Fall das logische Denkvermögen der Betroffenen.

"Wir wollen weniger Gewalt im Fernsehen."
"Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden."
Und der beste Teil:
"Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. In der virtuellen Welt werden heute anonym und gefahrlos Gedankengänge artikuliert und diskutiert, die eine Bedrohung für unsere Gesellschaft darstellen. Wie diese Aktivitäten eingedämmt werden können, wissen wir nicht. Es darf aber nicht sein, dass sich junge Menschen anonym gegenseitig aufhetzen und zu Gewalteskalationen auffordern."

Ich würde mir allerdings in diesem Fall doch etwas dumm vorkommen wenn ich denen nen Brief zum Thema "Killerspiele" schreiben würde :P

Samstag, 21. März 2009

Jetzt schreib ich sogar Mails nach Hessen :P

Als Reaktion auf diesen Artikel hier:
http://www.dpolg-hessen.de/images/stories/pdf/presse/2009/pm_amoklauf_winnenden.pdf
habe ich folgende Email an den Autor geschickt:


Sehr geehrter Herr Schmitt,

ich bin ein Student aus Baden-Württemberg und schreibe Ihnen als Reaktion auf Ihren Artikel zum Thema „Verbot von Killerspielen“.

Zuallererst möchte ich gleich eines sagen: Ich spiele gerne Videospiele. Auch solche die von Ihnen als „Killerspiele“ bezeichnet werden. Und ich habe es satt für mein Hobby von allen möglichen Seiten verunglimpft zu werden.

Die meisten Zeitungen und Nachrichtensendungen haben bereits aufgehört über den Amoklauf zu berichten, ja sogar in Bayern wurde ein weiterer Verbotsantrag für „Killerspiele“ abgelehnt.

Jedesmal wenn es zu einer so furchtbaren Tat kommt, wie der Amoklauf von Winnenden, oder davor Erfurt und Emsdetten, beginnt die Debatte von vorne. Und wie jedes mal davor scheinen auch dieses mal die meisten Kritiker einen entscheidenden Punkt zu ignorieren: Die Tatsache, dass tausende von Jugendlichen und junge Erwachsene in Deutschland solche Spiele spielen und dabei im richtigen Leben völlig friedfertige Menschen sind, die ihren Mitmenschen nie ein Leid zufügen würden.

Ich möchte mich außerdem heftigst gegen den Gebrauch des Wortes „Killerspiele“ aussprechen und in Zusammenhang damit, den von Ihnen verwendeten Ausdruck „virtuelle Killerwelt „. Der Gebrauch dieser Terme suggeriert einen direkten Zusammenhang zwischen dem spielen von PC- und Videospielen und dem töten von Menschen. Dieser Zusammenhang existiert aber nicht. Es handelt sich hierbei um ein „Spiel“, etwas was jedem Spieler der nicht unter schweren psychischen Problemen leidet ausnahmslos klar ist. Mir scheint es sind eher die Kritiker dieser Spiele, die Probleme damit haben Realität von Scheinwelt zu trennen.

Ein Zitat auf das ich gerne genauer eingehen möchte ist Folgendes:


„Und wenn die Chance zur Beseitigung einer mögl. Mitursache besteht, dann muss sie genutzt werden! Die Welt wird nicht ärmer, wenn es keine Killerspiele mehr gibt; niemand braucht sie, ganz im Gegenteil. „


Eine mögliche Mitursache....Bis heute gibt es immer noch keine eindeutigen Hinweise was Tim K. dazu bewogen hat seine Mitschüler und andere Bürger anzugreifen mit Ausnahme einer abgebrochenen psychiatrischen Behandlung. Doch dies wird von Ihnen genauso ignoriert wie von vielen anderen Gegnern der „Killerspiele“.

Sie, und Herrschaften wie z.B. Prof. Pfeiffer, haben vielleicht keinen Bedarf an PC- und Videospielen, „gewalttätig“ oder nicht, was aber nicht bedeutet, dass der Rest des Landes genauso denkt. Wie bereits erwähnt, gibt es alleine in Deutschland tausende, vermutlich sogar zehntausende an Spielern die sich alle bewusst dazu entschieden haben solche Spiele zu spielen und ich denke diese Leute wären vermutlich sehr verärgert wenn man ihnen ihr Hobby verweigert, obwohl Niemand davon irgendwie Schaden genommen hat.


Ein weiteres Zitat von Ihrem Beitrag:

„Ebenso wie die Erkenntnis, dass sog. USK-Altersgrenzen ohnehin nicht beachtet werden. „

Es gibt genau 2 Parteien die effektiv dafür sorgen können, dass sie USK-Altersgrenzen eingehalten werden: Die Händler, die diese Spiele verkaufen und die Eltern die dafür sorgen müssen, dass ihre Kinder nur die Spiele spielen die für sich geeignet sind und eventuell Maßnahmen ergreifen sollten.


Herr Schmitt, sie sagten: „Der Wert eines Menschenlebens darf in der Gegenüberstellung zum rücksichtslosen Profit-streben eines Industriezweiges nicht zur Disposition stehen. Und nicht nur nebenbei sei gesagt, dass es ohnehin ein Armutszeugnis ist, wenn sich die Kreativität nahezu einer ganzen Branche weitgehend darin erschöpft, immer neuere, perversere Techniken zur virtuellen Tötung von Menschen zu entwickeln.„


Auch hier wieder findet sich der an den Haaren herbeigezogene Vergleich zwischen Spielen und Töten. Es gibt kein „virtuelles töten“ genauso wenig wie es „Killerspiele“ gibt. Was Sie auf dem Bildschirm sehen sind nichts weiter als Pixel und Polygone. Jeder Spieler weiß das, nur Sie scheinen Probleme damit zu haben dies zu begreifen.

Des weiteren erschöpft sich nicht die „Kreativität einer ganzen Branche“ darin „neue Techniken zur virtuellen Tötung“ zu entwickeln. Mal abgesehen vom breiten Spektrum an Spiele-Genres die es heutzutage gibt, was Sie anscheinend aus rein populistischen Gründen völlig ignoriert haben, haben auch die Spiele die sich oberflächlich nur auf das....Besiegen der virtuellen Kontrahenten konzentrieren häufig mehr Tiefgang als es den Anschein hat. Beispielsweise das Überwinden von Rätseln und Hindernissen, eine spannende Geschichte oder die Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Mitspielern.


Ich denke das größte Hindernis das es in solchen Debatten zu überwinden gibt ist ein Konflikt der Generationen. Videospiele sind ein integraler Teil der deutschen Jugendkultur geworden und wie so häufig in den letzten 50 Jahren, ist es für manche Leute schwerer diese Veränderungen zu akzeptieren. Überlegen Sie einmal Herr Schmitt, als Sie so ca. 16, 18 Jahre alt waren, gab es sicher auch Etwas in Ihrem Leben was für Sie unersetzlich schien, aber ihre Eltern und Großeltern nur abscheulich fanden. Vielleicht war es die wachsende Filmindustrie oder eine neue Musikrichtung? Denken Sie darüber einmal nach.


Und, um noch einen letzten Punkt zu erwähnen; PC- und Videospiele sind nicht nur ein Jugendphänomen. Ich kenne viele Leute Mitte 30 und sogar über 40, die in ihrer Freizeit gerne solche Spiele spielen. Auch „Killerspiele“.


Herr Schmitt, ich hoffe dieser Brief erreicht Sie, und noch viel wichtiger: ich hoffe, dass Sie Ihre Aussagen zum Thema „Killerspiele“ noch einmal überdenken. Möglichst schnell einen Sündenbock für die Taten des Tim K. zu finden wird niemandem helfen. Nicht den Opfern. Nicht den Eltern. Nicht den Bürgern der BRD.


Hochachtungsvoll,

Konrad Huber

Freitag, 20. März 2009

Kaufhof nimmt 18er Titel aus dem Regal

Nochmal ein kleinerer Einschub:


Am 18. März 2009 gab das Galeria Kaufhof Unternehmen bekannt, als Reaktion auf den Amokluf von Winnenden, keine Unterhaltungssoftware „ohne Jugendfreigabe“ und mit der „ab 18“ Bewertung mehr zu verkaufen. Details gibt es hier:
http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=1287#144057
Als Reaktion darauf, schickte ich ihnen diese Mail:

Sehr geehrte Mitarbeiter des Galeria Kaufhof Unternehmens
ich habe heute Abend aus mehreren Quellen erfahren, dass Sie als Reaktion auf den Amoklauf in Winnenden ab April keine ab 18 Jahren freigegebenen PC- und Videospiele mehr verkaufen wollen.
Meine Damen und Herren, der Schock über die jüngsten Ereignisse sitzt bei vielen von uns noch tief, besonders da es anscheinend sehr schwer fällt eine Erklärung für die Taten des Tim K. zu finden.
Doch eines ist offensichtlich: Die wieder gestartete Debatte über "Killerspiele", die Sie ja anscheinend überhaupt erst zu Ihrer Entscheidung angeregt hat, hat genau einen einzigen Effekt: eine sehr große Anzahl Bürger und somit auch potentielle Kunden, sehr zu verärgern.
Ich bin es gewohnt, dass Vorschläge für solche Aktionen von älteren Politikern kommen die sich mit der Materie nicht auskennen und nur mit solchen Phrasen um sich werfen um sich kurzfristik zu profilieren, aber das sogar ein Konzern Ihres Formats auf den "Killerspiele verbieten" Zug aufspringt ist nichts weiter als ein Armutszeugnis und ein Beispiel für ignoranten Populismus. Und das ist nicht gerade eine Eigenschaft die ein Unternehmen wie Ihres sich auch die Flagge schreiben sollte.
Hiermit boykottiere ich alle Filialen der Galeria Kaufhof Kette und werde allen meinen Freunden und Bekannten dazu raten das selbe zu tun.
Ein ehemaliger Kunde



Nicht, dass ich seit Mega Man 4 vor 10 Jahren ein Videospiel im Kaufhof erworben hätte, aber ich finde es trotzdem ziemlich erbärmlich.

Kontakt mit dem Familienministerium

Oder: Wie mache nicht-jugendfreie Produkte noch interessanter für Minderjährige.

....natürlich in dem ich GANZ GROß draufschreibe, dass sie es nicht haben dürfen!

Im Zuge einer weiteren Reform des Jugendschutzgesetzes, wurden die Logos der USK auf allen Arten von Spielverpackungen deutlich vergrößert, so sehr, dass Teile des Covers oft gar nicht mehr zu deuten waren. Hier ein paar Beispiele:







Furchtbar, nicht wahr. Ich hab nicht viel gemacht, außer mich mal wieder drüber shcwarz geärgert, aber es hätte schlimmer sein können.

Es wurde schlimmer. Ich rede natürlich von den neuen Logos der
FSK.




>

Für jemanden der einen nicht gerade geringen Teil seines Zivi-Gehalts dafür genutzt hat seine DVD Sammlung in den 3stelligen Bereich zu heben, eine absolute Frechheit. Ich war kurz davor, einfach nur aus Frust, einfach nochmal „nur“ einen Brief zu schreiben, einfach um meinem Frust Luft zu machen, auch wenn da wieder nur Stuss zurückommen würde.

Dann entdeckte ich „DirektZu“.

Um es kurz zu machen, DirektZu ist ein spezielles Internet Portal, wo Politiker und so sich Fragen stellen lassen und diese dann von der Community, also jeder der sich auf der Seite angemeldet hat, in einer Art digitalem Tauziehen für oder gegen diese Beiträge zu stimmen und die Beiträge, die am meisten Punkte bekommen, werden nach einem gewissen Zeitraum dann an die besagte Person weitergeleitet und beantwortet. Auch die Frau von der Leyen hat so ein Portal ( http://www.direktzu.de/vonderleyen/ ), und da sie größtenteils für das neue Jugendschutzgesetz verantwortlich war, schien mir dies der richtige Anlaufpunkt um meinen Unmut über 2 Dinge kund zu tun.

  1. Indizierung und Kürzung von Spielen und Filmen

  2. Die neuen Logos der USK und FSK

Zuerst stießen meine Beiträge auf wenig Interesse, vermutlich weil die Seite davor Hauptsächlich von Leuten benutzt wurde die mehr Kindergeld wollen oder Ähnliches. Doch dann bekam ich überraschen Unterstützung von einem Gleichgesinnten. Ein Familienvater aus Bayern (of all places...:), ) mit einer Vorliebe für Horrorfilme, fand meine Beiträge so toll, dass er es im Forum von http://www.cinefacts.de/ verbreitete. Ich wiederum, habe einen alten Account im http://splashmovies.de/ Forum genutzt und dort ein paar Stimmen zu sammeln und habe mich außerdem extra im Forum von http://www.gamepro.de/ angemeldet um auf meine Beiträge aufmerksam zu machen; von dort wurde ich aber ziemlich zügig gebannt, da mein erster Post „Werbung“ war.

Aber das war nicht alles. Ohne mein Zutun wurde über diese Beiträge auf http://schnittberichte.com/ berichtet und ich wurde von einem Redakteur von Bluray-disc.de angeschrieben, ob er darüber auf der Seite berichten dürfte. Seitdem bin auf beiden Seiten unter dem Nick „Green Ninja“ aktiv.

Und nachdem die Antwort da war, war das ganze sogar News auf http://gamefront.de/ wert

Nun, auf jeden Fall, bekamen meine Beiträge auf einmal massiv Unterstützung, und plötzlich gehörten meine 2 Beiträge zu den 3 bisher bestbewertesten auf der ganzen Seite. Die Beiträge wurden schließlich weitergeleitet und nach 10 Tagen oder so bekam ich nicht nur eine, sondern 2 persönliche Antwortschreiben von der Bundesfamilienministerin. Sie waren nur leider nicht ganz das was, was meine Unterstützer und ich uns erhofft hatten:

http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18918

http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18823

Hier noch ein weiterer wichtiger Einschub. Wie ich erst kürzlich von meinem Blogger-Kollegen "Sir Donnerbold" erfahren musste, war die Antwort die ich von der Frau vdL "persönlich" erhalten habe, beinahe die exakt selbe Antwort die er bekommen hat als er diesbezüglich nen Brief an das Familienministerium direkt geschickt hat.!!!

Mehr dazu findet ihr in seinem Blog, ich bin zu faul, dass auch noch alles zu schreiben:

http://sirdonnerboldsbagatellen.blogspot.com/

Egal, weiter zum Rest des Blogs:

Noch während ich dabei war, einen gepfefferten neuen Beitrag an Frau von der Leyen zu verfassen, sicher, dass ich mit nochmal der selben Unterstützung sicher wieder durchkommen würde, verfasste ein Mitglied des Schnittberichte Forums, Xero, selbst eine Antwort und schickte sie ab.

Da sie aus Gründen die ich gleich noch erwähnen werde auf DirektZu nicht veröfentlich wurde, poste ich Xeros Beitrag mal hier:


Von Homer Simpson
Thema Kinder und Jugend
um 18:47

Indizierung / Zensur von Medien / Neukennzeichnung Medien

Sehr geehrte Frau von der Leyen,

ich möchte mit diesem Beitrag auf zwei vorherige Anfragen eingehen, die von Ihnen meiner Meinung nach unzureichend beantwortet wurden.
Zuerst würde ich gerne auf das Thema Neukennzeichnung von Spielen und Filmen eingehen. Sie schreiben, dass man sich früher vor der Einführung der neuen großen Hinweise irgendwo im Kleingedruckten über die Altersfreigabe informieren musste. Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Auch vor den neuen überdimensionalen Symbolen konnte man die Altersfreigaben eindeutig auf den Packungen erkennen. Bei Spielen sogar oftmals auf der Vorderseite erkennbar. Warnschilder wirken nicht nur, wenn sie, wie Sie sagen deutlich erkennbar sind, sondern auch dann, wenn man sich derer bewusst ist. Ein simples Daraufachten der Verkäufer, oder noch besser der Eltern würde dieses simple Problem lösen. Und ihr Vergleich mit Strassenschildern oder Zigarettenpackungen hinkt auch. Sonst würde ja niemand mehr zu schnell fahren oder sich verfahren. Und dass es in Deutschland kein Problem ist als 14-jähriger Zigaretten und Alkohol zu kaufen muss ja wohl auch Ihnen bewusst sein. Mein Vorredner Konrad Huber möchte auch nicht, wie Sie sagen, dass Hinweise aus ästhetischen Gründen versteckt werden, sondern dass eine bessere Lösung für das Problem gefunden wird. Wenn man es überhaupt als Problem sieht. Denn ich bin der Meinung, dass die Kontrolle in erster Linie durch die Eltern und in zweiter Linie durch die Verkäufer stattfinden sollte. Zum Beispiel durch Freigabehinweise auf Kassendisplays. Entgegen Ihrer Einschätzung empfinde ich die ganze Entwicklung als klaren Rückschritt und nicht als Fortschritt. Nicht nur Spiele- und Filmsammler sind davon betroffen, sondern auch "normale" Käufer empfinden die neue Regelung als negativ. Diese Erfahrung habe ich zumindest in meinem Bekanntenkreis gemacht. Viele Käufer haben sich dazu entschieden ab sofort ihre Medien im Ausland zu kaufen, was ja in heutigen Zeiten nicht gerade wirtschaftsfördernd ist. So weit ist es in Deutschhland schon gekommen, dass man sich seine Spiele und Filme in anderen Ländern kaufen muss, um ein möglichst unverfremdetes Produkt zu erhalten.

Dieser Punkt bringt mich auch gleich zu meinem zweiten Anliegen. Der Zensur und Indizierung von Medien in Deutschland. Ich bin der Meinung, dass Medien in Deutschland, welche ab 18 Jahren freigegeben sind generell nicht zensierbar, oder indizierbar sein dürfen. Welchen anderen Sinn sollte diese höchste Freigabe denn sonst erfüllen. Es sollte grundsätzlich gelten, dass ab 18 mit unzensiert gleichgestellt ist. Das Kinderpornographie und Nazipropaganda natürlich nicht darunter fallen sollte klar sein. Andererseits verstehe ich die Zensur von Nazi Symbolik in Computerspielen überhaupt nicht, wenn das Spiel in dieser Zeit spielt, oder sich mit dieser Thematik beschäftigt. In Filmen ist Das ja auch Standard. Wohl nur weil diese im Vergleich zu Spielen als Kulturgut angesehen werden. Mir ist unverständlich warum diese Regelung nicht auch für Spiele gilt. Dass es in Deutschland keine Zensur gibt ist nicht wahr. Wenn man Spiele- und Filmproduzenten quasi aufzwingt ein Produkt für den deutschen Markt anzupassen um es überhaupt verkaufen zu können, ohne das es zu einer Beschlagnahmung oder Indizierung kommt, dann ist das für mich sehr wohl und eindeutig Zensur. Wie bei den neuen Symbolen für Altersfreigaben gilt auch hier, dass sich potentielle Konsumenten vom deutschten Markt abwenden und sich im Ausland nach Originalversionen umschauen. Ich empfinde es als Armutszeugnis, dass man in Deutschland nicht einfach zu einem ab 18 Jahren freigegebenen Produkt greifen kann, ohne sich Sorgen zu machen, ob man denn auch tatsächlich das von den Machern gewollte Werk in den Händen hält. Stattdessen muss man sich im Internet schlauch machen um nicht mal wieder einem der Schere zum Opfer gefallenen Produkt gegenüber zu stehen.

MfG Nico L. R.

Aus Datenschutzgründen ist dieser Artikel unter einem Fantasienamen verfasst worden.

Und während ich noch dabei war die Antworten von Frau von der Leyen Stück für Stück auseinander zu nehmen und 2 neue Beiträge schon mal im Word ausformulierte, bekam Xero eine Antwort vom DirektZu Team:




Sehr geehrter Herr "Simpson",

vielen Dank für Ihr Interesse an direktzu.de/vonderleyen. Leider können wir Ihr Anliegen nicht veröffentlichen, da Frau von der Leyen zu diesem Thema schon Stellung genommen hat:

http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18823

Es tut uns Leid, dass Sie mit der Antwort nicht einverstanden sind. Wir - das Team von direktzu - haben auf Inhalt und Umfang der Antworten keinen Einfluss.

Anliegen, welche schon beantworteten Anliegen inhaltlich gleichen, bzw. die gleichen Fragen wiederholen, können wir leider nicht erneut veröffentlichen. Bitte beachten Sie hierzu die Nutzungsbedinungen.

Sicherlich gibt es für Sie als politisch interessierter Nutzer noch andere Anliegen, die auf direktzu.de u.a. auf Ihre Veröffentlichung warten.


Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Team von direktzurkanzlerin.de

Tja, was soll man dazu schon groß sagen. Diese Antwort macht meiner Meinung nach das gesamte Konzept von DirektZu zu einer Farce. Jetzt hat man schon einmal die Möglichkeit einen Polikter tatsächlich "direkt" zu erreichen (zumindest in der Theorie) und dann wird einem verweigert auf die Antwort zu antworten. Ich werde später noch meine neuen Konzeptbeiträge für DirektZu veröffentlichen, die leider nicht nicht online gestellt werden würden weil das Thema ja schon "behandelt" wurde. Mal abgesehen davon wären sie eh viel zu lang :D

Tja, das wars erst mal wieder. Im Moment bin ich mir nicht sicher wie ich weitermachen soll, vorallem da die "Killerspiel"-Debatte immer noch nicht richtig abgekühlt ist.
http://www.dpolg-hessen.de/

Danke an alle treuen Leser. Bis jetzt sinds 2 :)




Donnerstag, 19. März 2009

Ich kann es kaum fassen, dass es soweit gekommen ist....

ich schreibe einen Blog....


Aber über was? Nun, das lässt sich nicht mit einem einzelnen Satz beantworten. Naja, vielleicht schon: Videospiele und in einem gewissen Maß auch Filme.

Um genauer zu sein darum was ich persönlich, als „Gamer“ und Filmfan, alles getan habe um gegen willkürliche Entscheidungen und von Fehlern überfüllte Aussagen von Politikern, Mitarbeitern der Presse und anderen Leuten getan habe, um unseren Hobbys einen besseren Stand in der Gesellschaft zu verschaffen. Um es kurz zu machen, hier ein paar Stichpunkte:

  • die leidige Debatte über „Killerspiele“.

  • Zensur und Indizierung von Titeln in Deutschland die ich ohne Probleme in der 1 ½ Stunden Autofahrt entfernten Schweiz kaufen könnte.

  • Sowie die neuen Logos der USK und der FSK, auch bekannt als „Flatschen“.


In den nächsten paar Tagen werde ich Stück für Stück auflisten, was ich diesbezüglich bereits unternommen, verfasst, verschickt und versendet habe. Is ne ziemlich lange Liste, aber ich wollts einfach mal alles aufschreiben.


Ich denke ich fange am besten damit an, dass ich ein bisschen was über mich erzähle, wenn Ihr keinen Bock habt das zu lesen, scrollt einfach ein bissl runter:

Obwohl ich Laufe meines, zugegebenermaßen, nicht ganz so langen Lebens (ich bin jetzt 21) eine Vielzahl von Hobbys und Freizeit-Beschäftigungen hatte, war eine immer konstant: Videospiele.

Es fing damit an, dass ich früher gerne mit dem GameBoy meines großen Bruders gespielt habe, Ihr wisst schon, der große graue Backstein. An größeren Geräten hab ich immer nur bei Freunden spielen können weil meine Eltern mir partout keinen Super Nintendo oder ähnliches Gerät kaufen wollten. Das hat auch ne Weile funktioniert. Bis zu meiner Kommunion.

Long story short: ich war und bin noch immer ziemlich vernarrt in in Videospiele aller Art. Auf den Nintendo 64 zu meiner Erstkommunion folgten ein Gamecube, eine PS1, diverse Gameboys, eine PS2, der Wii und letztlich eine Xbox 360.

Falls nun der Eindruck erweckt wird ich hätte meine Jugend nur vor dem Bildschirm verbracht, dem ist nicht so, aber dies ist immerhin das Thema dieses Blogs.


Nun der Teil auf den Ihr alle gewartet habt: die „GEWALTSPIELE“!!!

Ich denke es ist einfach wichtig darauf zu sprechen zu kommen weil irgendwann hat ja alles angefangen.

Ich habe mich lange Zeit nur für „harmlosere Spiele interessiert. Mario, Zelda, Sonic, die üblichen Verdächtigen eben. Und mit Ausnahme von „Conker's Bad Fur Day“ fürs N64, hab ich auch nie wirklich „erwachsene“ Titel gespielt. Als ich dann einen Gamecube hatte, war es dann soweit. Mein 9 Jahre älterer Bruder hat auch gerne „gezockt“ und kannte zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Titel dir mir eher unbekannt waren und hatte so hin und wieder mit zureden was für Spiele man sich denn noch kaufen könnte.

Laut „Imdb.com“ war es es das Jahr 2002 in dem „Mortal Kombat: Deadly Alliance“ für die damals gängigen Systeme erschien, das heißt ich war damals zarte 14 oder vielleicht auch schon 15 Jahre. Mortal Kombat war, wie die meisten Titel der Reihe, ab 18 Jahren freigegeben und in Deutschland ungeschnitten erhältlich; das gilt leider nicht für alle Teile der Serie. Und damit fing es halt an. Auf dem GameCube gab es ansonsten nicht viele interessante „ab 18“ Titel. Oh, mit Ausnahme von Resident Evil 1 und 4.

Als ich kürzlich meine Eltern zu diesem Thema befragte, sagten sie mir, dass sie das mit meinem Bruder besprochen hätten was ich spielen darf und was nicht. Das ist ein Punkt auf den ich gerne in Debatten zu dem Thema hinweise, dass am Ende vor allem die Familie die Verantwortung trägt was der Kleine spielen darf und was nich.

Ich bin selbst nicht gewalttätig soweit ich das beurteilen kann. Ich hab mich nie richtig geprügelt, bestenfalls ein bissl „gerauft“, aber auch das is schon ne Weile her.

Um einen wichtigen Punkt nicht unerwähnt zu lassen: Ja, ich habe Spaß an fiktiver Gewalt. Ich seh mir bei Mortal Kombat gerne die „Fatalities“ an, ich amüsiere mich köstlich bei Filmen wie „Shoot 'em up“ oder „Planet Terror“ und ich mähe mich bei Resident Evil durch ganze Horden von humanoiden Gegnern, egal ob tot oder lebendig. Und ich bin Kriegsdienstverweigerer.



So, jetzt da ich euch meine Lebensgeschichte erzählt hab, hier wie die ganze Sache für mich angefangen hat:

1. Die „Killerspiel“-Debatte


Von Wikipedia:

Der Amoklauf von Erfurt ereignete sich am Vormittag des 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Dabei erschoss der 19-jährige Robert Steinhäuser zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschließend tötete er sich selbst. Der Amoklauf mit 17 Todesopfern war das erste Schulmassaker dieser Art in Deutschland.


Ich kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern erinnern, wie ich damals darauf reagiert habe, aber ich denke ich habe mich schon damals sehr darüber geärgert wie zum ersten mal das Wort „Killerspiele“ aufkam. Soweit ich weiß habe ich allerdings damals nichts getan als mich darüber aufgeregt wie mit dem Thema umgegangen wurde. Dies änderte sich mit dem 2. Amoklauf in Deutschland:


Der Amoklauf von Emsdetten ereignete sich am 20. November 2006 an der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten (Nordrhein-Westfalen). Der 18-jährige Bastian B., der im Internet auch unter dem Pseudonym ResistantX auftrat, betrat gegen 9:30 Uhr maskiert das Gelände seiner ehemaligen Schule, schoss wahllos auf Menschen und zündete Rauchbomben. Anschließend tötete er sich selbst. Fünf Personen wurden durch Schüsse verletzt, weitere 32 mussten wegen Schock oder Rauchvergiftung behandelt werden. „


Da ging es erst so richtig los mit der Debatte. Noch bevor die letzten Tränen getrocknet waren wurde aus allen Ecken schon wieder nach einem „Verbot von Killerspielen“ gerufen. Am lautesten sind diese Rufe in Bayern, um genauer zu sein, die von den CSU Altherren, Edmund Stoiber und Günther Beckstein. Auch die ZDF Sendung „Frontal 21“ mischte ganz vorne mit bei der Debatte um die „Massaker im Kinderzimmer“.

Ich habe leider keine genauen Zitate mehr zu diesen Ereignissen gefunden, aber ich erinnere mich noch deutlich daran, wie Herr Beckstein „Killerspiele“ auf eine Stufe mit Kinderpornografie setzte und das Wort „menschenverachtend“ fiel auch ziemlich häufig.

Damit fing es an. Ich war 19 Jahre alt und hatte gelinde gesagt, die Schnauze voll! Ich verfasste mehrere Briefe an verschiedene Leute. Das Magazin GamePro stellte extra für diesen Zweck einen vorgefertigten Brief online damit engagierte Leser diese an die Politiker ihrer Wahl weiterreichen konnten. Ich schickte damals eine leicht veränderte Variante des Schreibens an die CDU und SPD Abgeordneten meines Wahlkreises und verfasste außerdem einen ziemlich ausufernden Brief an den werten Herrn Beckstein.

Ich bekam nie eine Antwort von meinem CDU Abgeordnetem, allerdings einen von einem Mitarbeiter eines SPD Abgeordnetem, der tatsächlich auf meine Anfragen einging.

Nach ein paar Wochen kam auch eine Antwort aus dem bayrischen Innenministerium. Wobei, „Antwort“ ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber am besten Ihr macht euch selbst ein Urteil:


Hier der Brief den ich an Herrn Beckstein persönlich sendete:


Sehr geehrter Herr Beckstein.

Ich bin ein volljähriger Schüler aus Baden-Württemberg und möchte in diesem Brief auf ihre Argumentationen im Bereich Video- und Computerspiele eingehen.

Zuallererst einmal: „virtuelle Killerspiele“ ist eine äußerst vage Definition. Natürlich gibt es Spiele in denen der Spieler um im Spiel voran zu kommen gezwungen ist auf Abbildungen von Menschen zu „schießen“, aber es trotz alledem immer noch rein virtuell. Es stiftet in keinster Weise irgendwie dazu an, solche Dinge in der Realität nachzuahmen. Aber es ist und bleibt eine virtuelle Erfahrung, und kein Mensch der bei Verstand ist, würde sich mehr dabei denken als ein Spiel.

Wie ist das denn, wenn Kinder „Cowboy und Indianer“ spielen? Oder „Räuber und Gendarm“. Sie heben ihre Zeigefinger und rufen „peng, du bist tot.“ Ist das etwa kein Killerspiel?


Sie und einige Ihrer Kollegen die Ihren Standpunkt zum Thema „Killerspiele“ teilen, haben mehrmals darauf verwiesen, dass solche Spiele Menschenverachtend sind und Gewalt „verherrlichen“ und das solche Medien in Deutschland bereits im Grundgesetzt verboten seien. Mit Verlaub Herr Beckstein, wenn diese Punkte wahr und tatsächlich so furchtbar wie von Ihnen ausgeführt sind, dann kann man genauso gut einen Großteil der amerikanischen Filmindustrie aus Deutschland verbannen. So gut wie jeder Action-Film mit, sagen wir zum Beispiel Arnold Schwarzenneger, in der Hauptrolle handelt davon wie eine Person viele andere Menschen auf zwar „grausame“ aber für den Zuschauer dennoch unterhaltende Art und Weise tötet. Und obwohl solche Dinge im Grundgesetzt verboten sind, scheint doch ein Großteil der deutschen Bevölkerung sich immer wieder gerne anzusehen wie sich James Bond seiner Widersacher erledigt.


Video- und PC Spiele existieren in der uns heute bekannten Form seit ca. 25 Jahren, auch wenn sich Optik und Spielmechanik stark verändert haben. Sie sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens geworden. Der Kultur. Genauso sehr wie Filme, Bücher, Fernsehen oder Comichefte. Ca. 80% Prozent der Leute aus meinem Freunde und Bekannten Kreis spielen gerne Video- oder Computerspiele. Und nicht einer von denen würde es auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen ernsthaft Menschen zu verletzten. Erst recht nicht in einer Art und Weise wie sie es vielleicht in Spielen „gelernt“ haben.


Ich denke das größte Problem mit dem wir hier zu kämpfen haben ist ein Generationen Konflikt. Genauso, wie mein Großvater nicht verstanden hat was meinem Vater an der „fürchterlichen“ Musik der Beatles gefällt, oder wie mein Vater meine Begeisterung für Superhelden Comics nicht nachvollziehen kann, so sehen Sie nicht was Videospiele für die heutige Jugend bedeuten. Es geht um weit mehr als nur möglichst viele Gewalttaten zu begehen. Es geht darum in eine fantastische Geschichte einzutauchen, ähnlich wie beim Lesen von Büchern. Wie man die verschiedensten Herausforderungen angeht und überwältigt, sei es nun die Lösung eines Rätsels oder die Taktik im Kampf. Man verfolgt die Reise seiner Spielfigur mit, weil man sich mit ihr viel besser identifizieren kann als mit dem Helden eines passiven Mediums. Genauso geht es in Mehrspieler Duellen nicht um möglichst viel Gewalt sondern vorrangig darum den „Gegner“ zu besiegen, besser zu denken und zu handeln als er, nicht unähnlich einer Partie Schach oder eines Fußball Spiels.


Sie können sich keine Meinung bilden solange sie sich nicht ernsthaft mit dem Medium und seinen Konsumenten auseinandergesetzt haben. Und mit dem geplanten Verbot von Verkauf, Herstellung, und in einigen extremen Fällen sogar das Spielen selbst, machen sie nicht anderes als die Bürger dieses Landes zu verärgern.

Deswegen bitte ich Sie Herr Beckstein: Informieren Sie sich. Es steckt mehr dahinter als sie glauben. Es gibt ein ganzes Spektrum von Spielen und Spielern da draußen. Und wenn Leute meinen ihre Frustration an der Welt aus eine so furchtbare Art wie einen Amoklauf auszudrücken, dann haben Spiele nicht mehr viel damit zu tun.


Hochachtungsvoll

Konrad Huber




Hier die „Antwort“ die ich dazu bekam:



Verbot von Killerspielen



Sehr geehrter Herr Huber,


im Auftrag von Staatsminister Dr. Beckstein danke ich Ihnen für Ihre E-Mail vom
9. Februar 2007, in der Sie zu seiner Forderung nach einem Verbot von Killerspielen Stellung nehmen.


Der verheerende Amoklauf in Emsdetten hat wieder einmal gezeigt, dass das Internet nicht nur eine schier grenzenlose Informationsflut bereithält, sondern auch eine Reihe von ernsten Gefahren. Killerspiele sind mit wenigen Maus-Klicks auch für Kinder verfügbar. Viele Eltern wissen dabei nicht einmal, was auf den PCs in den Kinderzimmern abläuft.


Die bisherigen Mechanismen des Jugendschutzes reichen nach Auffassung von Staatsminister Dr. Beckstein nicht aus, um diesen Gefahren wirksam zu begegnen. Im Kampf gegen Gewalt verherrlichende und menschenverachtende Computerspiele brauchen wir deshalb auch Herstellungs- und Verbreitungsverbote. Auch wenn ein solches Verbot verfassungsrechtlich nicht unumstritten ist, muss zum Schutz der Bevölkerung sowie unserer Kinder und Jugendlichen der Gesetzgeber handeln.

Durch ein strafbewehrtes gesetzliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot würde der Gesetzgeber ein Signal setzen, dass solche Spiele ethisch, moralisch und rechtlich abzulehnen sind. Auch muss nach Auffassung von Staatsminister Dr. Beckstein

  • die polizeiliche Internetüberwachung intensiviert,

  • die länderübergreifende Koordinierung der anlassunabhängigen Recherchen verstärkt und verbessert sowie

  • die bisher insbesondere auf Kinderpornografie und internationalen Terrorismus gerichtete Internetüberwachung auf Bereiche wie die Verbreitung jugendgefährdender Medien bzw. Verstöße gegen das Waffen- oder Betäubungsmittelgesetz erweitert werden.


Die Innenministerkonferenz hat im Rahmen ihrer Zuständigkeit für Fragen präventiver Gefahrenabwehr bereits im Mai 2006 beschlossen, zur Verbreitung Gewalt verherrlichender Computerspiele eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und abzuklären, welche rechtlichen und technischen Möglichkeiten für Sicherheitsbehörden zur Unterbindung des Verbreitens derartiger Computerspiele bestehen.

Die Bayerische Staatsregierung hat am 9. Januar 2007 ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, das am 16. Februar 2007 als Bundesratsinitiative in den Bundesrat eingebracht wurde. Kernstück ist dabei ein im Strafgesetzbuch verankertes Herstellungs- und Verbreitungsverbot von virtuellen Killerspielen.


Mit freundlichen Grüßen




gez. Fischer

Ministerialrätin




Und dann noch meine Antwort darauf. Ich habe nie wieder Post aus dem bayrischen Innenministerium bekommen.


Sehr geehrte Frau Fischer,

ich habe den Eindruck, dass sie mir überhaupt nicht richtig zugehört haben. Sie gehen nicht auf meine Argumentationen ein sondern geben mir nur eine Zusammenfassung von Dingen die mir bereits bekannt waren. Es ist als ob sie mir einfach ein Antwort schreiben schickten nachdem Sie die Betreff-Zeile meiner E-Mail gelesen haben. Wenn Sie nur solche Antworten verschicken kann ich mir das Briefe schreiben auch sparen.

Es gibt keine "Killerspiele". Die Amokläufe von Emsdetten und Erfurt stehen in keinerlei Zusammenhang mit virtueller Gewalt. Die Täter waren Außenseiter. Sie wurden gedemütigt und verhöhnt. Ihre Taten waren von Hass auf Menschen motiviert und nicht aus Freude am Nachmachen. Es ist unglaublich verantwortungslos die Spiele zum alleinigen Sündenbock zu machen. Die meisten Leute die ich in den Medien über dieses Thema sprechen höre, haben nicht einen Funken Ahnung über was sie da eigentlich reden. Und wenn unsere Politiker immer so gut informieren wie in diesem Fall, dann sehe ich schwarz für die politische Zukunft unseres Landes.

Ich hatte gehofft, dass auch mal die andere Seite zu Wort kommt, aber alles was sie tun ist die alleinige Schuld wieder den „Killerspielen“ zuzuschieben. Mal ganz abgesehen davon kann man sie nicht „mit wenigen Maus-klicks“ bekommen. Auch diese Aussage zeugt von fachlicher Inkompetenz. Informieren Sie sich erst einmal richtig, bevor Sie mit Anschuldigungen um sich werfen.

Es IST die Aufgabe der Eltern zu wissen was ihre Kinder spielen. Es geht hier um Medienkompetenz.

Außerdem gehört die deutsche Regelung bezüglich gewalttätiger Medien zu den strengsten in ganz Europa. Die Verantwortung liegt bei den Händlern und bei den Eltern. Eine Verschärfung dieses Gesetztes was möglicherweise in einem komplett Verbot solcher Spiele gipfelt, schadet nur der Wirtschaft und verärgert unzählige potentielle junge Wähler.

Des Weiteren fühle ich mich aufs tiefste beleidigt wenn man das spielen oder herstellen von Video- und Computerspielen mit Kinderpornografie gleichsetzt. Ich habe ein Recht darauf für mein Hobby nicht verunglimpft zu werden.


Nicht mehr so hochachtungsvoll wie letztes mal

Konrad Huber


Woah...das is schonmal ne ganze Menge Text. Ich denke das reicht jetzt erstmal.

Und morgen liebe Kinder zeig ich euch, wie man mit der Bundesfamilienministerin kommuniziert.