Sonntag, 31. Oktober 2010

Quote of the Day #1

"Censorship is telling a man he can't have a steak just because a baby can't chew it."
Mark Twain.

Viva la Revolución!

Bevor ich mich in meinen nächsten beiden Posts zwei sehr ernsten Themen widme, möchte ich doch nochmal auf Frau Pfeiffer zu sprechen kommen.
Vor ein paar Tagen postete ActionJackson im Forum von Stigma-Videospiele folgendes:

Hatte das schon mal jemand gepostet?

http://matthias-bopp.de/Download_Deu.html

Dort findet man unter "Spiel deinen Film!" einen Podcast vom 4.8.2010 in dem neben Dr. Matthias Bopp und Dr. Andreas Rauscher auch Reginie Pfeiffer diskutiert.

In der Diskussion geht es darum in wie fern und wie stark Videospiele den Film als Leitmedium des 21. Jahrhunderts ablösen. Frau Pfeiffer verlagert immer wieder das Thema zu den aus der FrauTV Sendung bekannten Punkten (Dastardly Trophy aus RDR, Bohrer-Szene in Heavy Rain, "Der Jude auf der Brücke" in GTA IV, Browserspiele und WoW).
Das was die anderen Diskussionsteilnehmer von sich geben ist oft interesant, von daher, wer sich die "wilden" Thesen der Frau Pfeiffer noch mal etwas ausführlicher anhören will, kann ja mal in den dreiviertelstündigen Beitrag reinhören.

Ich habe selber noch nicht in den Podcast reingehört, aber AJ war so nett einige Abschnitte abzutippen, die könnt ihr alle ab hier im Stigma-Forum nachlesen, wenn euch danach ist.

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen das Thema Frau Pfeiffer ruhen zu lassen, nachdem mich ihre letzten Eskapaden in der Bloggosphäre haben realisieren lassen, dass eine Diskussion mit ihr keinen Zweck hat. Die Frau ist dermaßen überzeugt von der Bösartigkeit des Mediums, dass selbst ein harmloses Szenario wie ein Mann der auf einem Geländer sitzt und die Sonne genießt nur als Anstiftung zur Gewalt gedacht ist. Doch ein bestimmtes Zitat hat mich dann doch überrascht. Ein Zitat, dass ich unbedingt mit euch teilen muss. Frau Pfeiffer spricht ein weiteres mal über Red Dead Redemption:
"Ich hab z.B. gesehen das der Held in diesem Spiel sehr tolle Sachen macht, z.B. mexikanische Freiheitskämpfer unterstützt und solche Dinge, aber dann gibt es ne Form von verselbstständigter Gewalt."
Entschuldigt mich kurz...



So, jetzt da das aus meinem System raus ist, widmen wir uns wieder dem Zitat. Red Dead Redemption ist jetzt seit über einem halben Jahr erhältlich, deswegen werde ich wohl etwas über das Spiel spoilern können.

Also einer von uns beiden, ich oder Frau Pfeiffer, hat dieses Spiel sehr missverstanden. Ja, man unterstützt mexikanische Freiheitskämpfer. Aber die Missionen die ihr für die Revolutionäre erledigt hinterlassen meist einen genau so schalen Nachgeschmack wie die, die ihr für die mexikanische Armee erledigt. In den Missionen die man für Colonel Vincente de Santa erledigt wird einem schnell klar, wer die Bösen in diesem Szenario sind und man wünscht sich, man könnte sich wie in den ersten beiden Grand Theft Auto-Spielen für eine der Parteien entscheiden kann. Aber, wie auch schon in GTA4 beginnt man daran zu zweifeln sobald man die andere Seite des Konflikts erlebt: Der Anführer der Revolution, Abraham Reyes, ist ein nutzloser Trunkenbold und ihr werdet nicht drum herum kommen seine Motivation und Ziele in der Revolution in Frage zu stellen. Und wer die im Epilog von RDR veröffentlichte Zeitung ließt, der erfährt, dass seine Regierung nicht besser ist, als die, die er unbedingt stürzen wollte. Und die Revolution wäre ohne Mithilfe der Spielfigur John Marsten nicht möglich gewesen.

Und hier muss ich mich fragen: hat Frau Pfeiffer das Spiel überhaupt verstanden? Wir wissen ja, sie spielt nicht selber sondern "lässt" spielen. War sie grade Kaffee machen, als die Missionen mit Reyes dran waren?

Ich merke grade ich schreibe schon wieder viel zu lange an diesem Text ohne irgendwas wichtig zu sagen. :P Halten wir also fest: Das Frau Pfeiffer dem Medium Videospiele nicht zutraut ernste Themen zu behandeln war ja hinreichend bekannt, aber selbst wenn sie sich ausführlich mit einem Spiel beschäftigt entgeht ihr ein doch so offensichtliches Motiv. RDR ist nicht perfekt und wie so typisch für Rockstar-Spiele geschehen im Laufe der Handling einige moralisch sehr fragwürdige Dinge. Frau Pfeiffer genießt wie ihr Bruder den zweifelhaften Ruf ein "Experte" auf dem Gebiet von Gewalt in Videospielen zu sein. Bei Christian Pfeiffer weiß bis heute niemand wie viel Zeit er selber wirklich mit Spielen verbracht hat, aber Regine Pfeiffer erzählt ja immer so stolz, dass sie dieses und jenees Spiel von vorne bis hinten "mitgespielt" hätte. Aber wenn ein zentraler Plotpunkt so an ihr vorbei geht, dann ärgere ich mich nur noch weiter darüber, wie wenig sie von dem Medium an sich versteht.

Und jetzt muss ich mal schauen ob ich nicht noch irgendwelche Teile für ein Halloween Kostüm zusammenkratzen kann.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

A New Beginning

Eigentlich hatte ich ja vor selbst eine Kritik zu Daedalics A New Beginning zu schreiben, aber wie sich heraus stellte, war der ursprünglich nur als Preview gedachte Text von GU-Kollege Lyc länger als erwartet. Da mich das Spiel aber wieder mal sehr begeistert hat, wollte ich unbedingt selber noch was zu schreiben und habe deshalb eine 2. Meinung geschrieben.

Zum Review

Dieser ganze Scheiß der grade in Amerika passiert

Okay, so langsam sollte ich vielleicht doch was drüber schreiben:

Wie ihr möglicherweise schon durch andere Quellen gehört habt, steht am kommenden Dienstag ein Ereignis in Amerika an, dass den Status von Videospielen in der westlichen Welt massiv verändern könnte. Der Staat von Californien verlangt, dass der Verkauf von gewalthaltigen Videospielen an Minderjährige verboten werden soll.
Jetzt werdet ihr euch möglicherweise fragen "Wie? Ein 12-jähriger darf in Amerika Call of Duty und Grand Theft Auto kaufen?" Das habe ich zuerst gedacht, als ich davon gehört habe. Aber auch Amerika hat natürlich eine Bewertungsbehörde für Videospiele, das Entertainment Software Rating Board.
Das ESRB ist aber im Gegensatz zur USK eine von der Videospiel-Industrie gesponserte Einrichtung. Dennoch hält sich der Handel an diese Regelungen. Insofern wäre eine Änderung des Gesetzes eigentlich völlig sinnlos, was an den Initiatoren des Gesetzes aber nicht interessiert, also gar nicht so anders als bei uns. :P

Eigentlich ist das ein gutes Stichwort. Die Gesetzes-Änderung stammt aus dem sonnigen Californien und wisst ihr noch wer da das Sagen hat?

Genau: Der Antrag, der brutale Videospiele auf das selbe Level wie Pornografie setzen würde, stammt von einem Mann, der für gut 2 Dekaden DIE Ikone des Action-Genres war. Aber warum tipp ich mir hier die Finger Wund, einer der vielen Webcomics die ich lese hat das perfekt auf den Punkt gebracht.

Was diesen Antrag anders macht, als die vielen bisher gescheiterten Versuche, ist, dass es am Dienstag tatsächlich zu einer Anhörung vor dem obersten Gerichtshof kommt und Arnie und Konsorten bisher an kleineren Institutionen gescheitert sind.
Und sollte der Antrag angenommen werden, würden Videospiele nicht mehr unter dem Schutz der amerikanischen Verfassung stehen, was die Entwicklung des Mediums massiv einschränkt.

Natürlich gibt es ordentlich Gegenwind. Neben einer Organisation ähnlich dem VDVC haben sich auch mehrere Prominente gegen den Vorschlag ausgesprochen, darunter Deus Ex-Schöpfer Warren Spector und Comic-Legende Stan Lee.

Möglicherweise fragt ihr euch, warum ich bisher nichts zu diesem Thema geschrieben habe. Das hat einen ganz einfachen Grund: So gerne ich auch diverse ähnliche Aktionen in Deutschland kommentiere und mir auch größte Mühe gebe den Beteiligten auf die Nerven zu gehen, sehe ich absolut gar nichts, was ich an dieser Situation ändern könnte und ich bin mir sicher, dass es in den USA genug Leute gibt, die das eh besser machen als ich.
Websites wie The Escapist und im speziellen Video-Reihen wie Extra-Credits (kuckt mal rein, die Jungs sind echt klasse) zeigen, dass Videospiele in Amerika schon längst den Status haben, für den ich mein Bestes tue, dass er in Deutschland anerkannt wird, was aber an Ziegelwänden wie den Pfeiffers abprallt. Nämlich, dass Videospiele mehr sind als triviale Unterhaltung. Sie sind Kunst. Sie sind ein interaktives Medium wie kein anderes. Und verdammt nochmal, es ist an der Zeit, dass sich manche Leute einfach mal an eine bekannte Regel von Dieter Nuhr halten:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.
Ja, die Situation in den Staaten hängt wie ein bedrohlicher Schatten über dem gesamten Medium. Aber ich bin optimistisch was den Ausgang angeht. Nicht zuletzt, weil es mir eh nicht helfen würde mir jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Wer mehr über die Geschichte lesen will, hier gibt es eine ausführliche Zusammenfassung. Oder überall anders im Netz. ^^

*Ninja vanish*

Montag, 25. Oktober 2010

Castlevania: Lords of Shadow

Castlevania ist eine der Spiele-Serien, die sich mit dem Sprung in die 3. Dimension immer etwas schwer getan haben. Die N64-Titel haben den Ruf die schlechtesten Vertreter des gesamten Franchises zu sein und die PS2-Ableger wurden jetzt auch nicht gerade mit Lob überhäuft. Nach 6 “Metroidvania”-Spielen beschloss Konami, dass es Zeit ist für ein komplettes Reboot: Neuer Held, neues Design, neues Gameplay, das ist Castlevania: Lords of Shadow.

Zum Review

Sonntag, 24. Oktober 2010

Offener Brief an Regine Pfeiffer (nicht von mir)

Stigma-Videospiele Foren-Mitglied Patrick "Vicarocha" Portz ist das Thema der öffentlichen Darstellung von Videospielen ähnlich wichtig wie mir. Deswegen hat er sich selbst den neusten Ergüssen von Regine Pfeiffer angenommen und einen offenen Brief an sie verfasst. Gelesen hat sie ihn anscheinend schon, sich aber bisher vor einer richtigen Antwort gedrückt.

Da der Brief so umheimlich lang ist, verlinke ich jetzt einfach auf Stigma.

Der Jude auf der Brücke

Mitte der Woche veröffentlichte Frau Regine Pfeiffer einen Blog Post in dem sie auf diverse Anschuldigungen bez. der Frau TV Sendung vom letzten Monat einging. Darunter auch ein besonderer Abschnitt, in dem sie endlich den graußamen Antisemitismus der Entwickler von GTA4 aufdeckt.
Dort, auf einer kleinen, unscheinbaren Mauer sitzt ein Jude. Sitzt da ganz friedlich, tut niemandem weh und existiert laut Frau Pfeiffer einzig und allein um rassisstische Gewalt zu provozieren.


Da sitzt er. Schon schlimm. Liberty City soll ein Ort des Friedens und des Wohlstands sein. Und jetzt haben die bösartigen Mitarbeiter von Rockstar da einfach so einen Juden plaziert, dass man all seine rassisstischen Tendenzen an ihm ausleben kann.

...

Oder so wäre es zumindest, wenn das nicht einfach ein zufällig ausgewählter NPC sei und sich auch regelmäßig andere Charakter an dieser Stelle finden würden und sich die Behauptung von Frau Pfeiffer somit als völliger Unsinn herraus stellt.





Ach ja, und es ist übrigens gar keine Brücke. -_-


Danke an ActionJackson für die Bilder.

Samstag, 23. Oktober 2010

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt


So wirklich raus hab’ ich den Dreh mit dem Filmkritiken schreiben immer noch nicht, aber das hindert mich nicht daran, es weiter zu versuchen. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ist nicht nur einer der, wenn nicht sogar der beste Film des Jahres, ich stehe sogar kurz davor ihn auf Platz 1 meiner persönlichen Hitliste zu setzen. Es ist völlig unmöglich, dass euch dieser Film nicht gefällt.

Zur Kritik

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ein hoffnungsloser Fall

Wisst ihr, ich gebe mir wirklich Mühe bei dem was ich hier mache. Ich schreibe nicht über Indizierung, Zensur und "Killerspiel"-Debatte weil ich so viel Spaß dran habe, sondern weil das ein Thema ist, das mir wirklich wichtig ist. Und ich diskutiere wirklich gerne mit Leuten die anderer Meinung sind als ich. Anderen Gamern muss ich nicht erklären warum ich so gerne zocke, die haben alle ihre eigenen Gründe. Deswegen bemühe ich mich so, Texte an Leute zu schreiben die mit Videospielen weniger anfangen können.

Als ich im letzten Sommer die Diskussion mit Regine Pfeiffer ins Rollen brachte, dachte ich wirklich ich könnte was bewirken. Ihren Texten nach zu urteilen, schien sie einfach nicht zu verstehen, worum es in manchen Spielen geht, was Spieler daran so reizt und ich hatte die Hoffnung ihr dies zu erklären.

Nach dem Beitrag bei Frau TV letzten Monat, habe ich wieder Kontakt mit ihr aufgenommen, aber das war nicht so wahnsinnig ergiebig. Eigentlich wollte ich ihr unbedingt noch mal schreiben, ein bisschen weiter argumentieren, aber ich hab es aus diversen Gründen nicht geschafft. Ihr habt es möglicherweise mitbekommen, wie aktiv ich in den letzten Wochen hier und auf GU war und da hat es einfach nicht mehr reingepasst.

Jetzt bin ich an dem Punkt, wo es eigentlich egal ist. Frau Pfeiffer hat mal wieder selbst einen Blog Post verfasst, um auf die vielen Anschuldigungen einzugehen, die sie zu ihrem Fernsehbeitrag erreicht haben. Ich bin grade zu erschöpft um mich mit jeder einzelnen auseinander zu setzen, deswegen beschränke ich mich auf folgenden Abschnitt:


Der alte Jude auf der Brücke:

Sie hatten verschiedene Erklärungen dafür gefunden, dass der alte Jude hier auf dem Brückengeländer sitzt. Ohne, dass Sie das Bild gesehen hatten, waren Sie der Meinung, hier würde sich jemand ausruhen. Schauen Sie es sich an und geben Sie mir EINEN vernünftigen Grund für das Arrangement. Der Jude sitzt hier ausschließlich, um rassistische Gewalt zu ermöglichen. Welchen realistischen Grund sollte es sonst für diese absurde Platzierung geben?

Okay, es gibt also in GTA4 eine Szene in der "ein Jude" auf einer Brücke sitzt. Frau Pfeiffer will eine realistische Begründung für dieses Szenario. Wie wäre es hiermit: Dieser Jude der dort auf der Brücke sitzt ist ein austauschbarer NPC. Es ist VÖLLIGER ZUFALL, dass er in dieser Szene so aussieht. Wenn ich jetzt mein GTA ins Laufwerk legen und zu dieser Brücke fahren würde, dann säße da vielleicht eine ganz andere Figur. Ein Polizist. Oder ein dicker Passant. Oder eine Frau. Wenn man auf ihn mit einer Waffe zielt, dann verhällt er sich genauso wie ein anderer NPC. Er fängt auch nicht an Jud Süß zu zitieren oder sowas.

Aber dieser Gedanke ist für Frau Pfeiffer anscheinend zu naheliegend. Es kann offensichtlich nur einen Grund für dieses Szenario geben. Die Programmiere sind alles Antisemiten.

Ich habe grade echt keinen Bock mehr, da viel drüber zu schreiben. Diese ganze Annahme ist dermaßen absurd, dass man da eigentlich gar nichts zu sagen muss. Wenn ich solche Zeilen lese, dann fühle ich mich, als wären all die Stunden im Stigma-Forum und die Mails und Telefonate mit Frau Pfeiffer völlige Zeitverschwendung gewesen. Und das finde ich echt schlimm! Nicht, dass ich die Zeit selbst vergeudet habe, sowas mach ich ständig. Es ist einfach unfassbar, dass eine Person so umheimlich versteift darauf sein kann, irgendwo etwas Böses zu finden, dass sie nach solchen Strohhalmen greift.

Frau Pfeiffer, es tut mir herzlich Leid, aber mit Ihnen zu diskutieren macht einfach keinen Sinn mehr.

*Ninja schüttelt traurig den Kopf und geht schlafen*

Montag, 18. Oktober 2010

Kein Russisch

Gestern Abend hatte ich Gelegenheit kurz bei einem Freund das kontroverse Call of Duty: Modern Warfare 2 anzuspielen. Zuerst die Mission "Cliffhanger", in der wir eine verschneite Basis irgendwo in den Bergen Russlands hochjagen um dann eine spektakulären Flucht per Schneemobil zu unternehmen. Der Level war, wie ich es bereits vom ersten Modern Warfare gewöhnt war, ziemlich stylish inszeniert, sah wirklich gut aus und hat sich insgesamt auch sehr solide gespielt. Ich sehe nur einfach noch immer keinen Reiz in Militär-Shootern.

Gleich danach konnte ich die berüchtigte "Kein Russisch"-Mission anspielen, in der sich unser Charakter in eine russische Terrorgruppe einschleusen lässt, die dabei sind Zivilisten auf einem Flughafen abzuschlachten. Da das Abendessen dann irgendwann fertig war, habe ich nur ca. die Hälfte der Mission gespielt, ab dem Punkt, an dem der Flughafen von Sicherheitskräften gestürmt wird. Aber da ich das Level mir bereits als Video angesehen habe, habe ich ansonsten glaube ich nichts wichtiges verpasst.
Es handelte sich übrigens um die deutsche Version, d.h. man nimmt zwar Teil an dem Massaker, kann aber selber keinen Schuss auf die Zivilisten abfeuern.

Als Details zur Flughafen-Mission zum ersten mal "geleakt" wurden, war der Aufschrei natürlich groß. Ich habe mich damals, mit den wenigen Informationen die mir zur Verfügung standen, daran gemacht eine Kolumne zu schreiben, in der ich die Entwickler für ihre Entscheidung verteidigte. Und als das Spiel dann in den Regalen stand, habe ich mich mit den diversen Reaktionen aus Politik und Presse auseinander gesetzt.

Jetzt hatte ich endlich selbst mal Gelegenheit das Spiel zu spielen und.... bin enttäuscht. Wie mein GU-Kollege Sir Uruk bereits in seinem Review schrieb, ist die Szene nicht wirklich beeindruckend. Und jetzt muss ich auch der Kritik der Gamestar/GamePro Redaktion zustimmen, denn das Szenario lässt auch mich völlig kalt. Vielleicht deswegen, weil ich mich vorab schon so intensiv mit dem Level beschäftigt habe. Oder, weil der deutschen Version doch noch der letzte Kick fehlt, weil einem das Spiel zum zuschauen verdammt.


Letztlich würde ich sagen, es liegt in diesem Fall tatsächlich am Kontext der Szene. Denn soviel wie ich bisher vom Plot des Spiels mitbekommen habe, macht das ganze nicht wirklich viel Sinn.

Warum wurde mein Charakter in diese Gruppe eingeschleust? Und vorallem, warum gerade JETZT? Wenn das US-Militär weiß, was für eine verdammte Dreckssau dieser russische Söldner, dessen Name mir gerade entfällt, ist, hätte man dann nicht versuchen sollen ihn gefangen zu nehmen anstatt ihm überall hin zu folgen. Erschießen darf man ihn ja nicht, ich vermute mal, weil man rausfinden möchte wer sein Auftraggeber ist (wie gesagt, ich kenne nicht den ganzen Plot des Spiels), aber irgendwie macht "Kein Russisch" einfach nicht viel Sinn.

Die Szene hat mich einfach nicht berührt. In keinster Weise. Und jetzt muss ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob es nicht doch einfach nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit war. Nicht zuletzt, wenn man hört, was es für krasse Szenen im nächsten Call of Duty geben soll.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Die (fucking awesome) Pläne der Piratenpartei

Guten Morgen! Okay, es ist schon fast 12, aber wenn ich diesen Text jetzt nicht endlich anfange wird der nie fertig. Here goes:

Die Piraten-Partei diskutiert darüber, Forderungen zur Abschung der BPjM und der Ersatz der USK durch die PEGI in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Nachzulesen ist das ganze hier. Es gibt noch andere Punkte auf der Liste, nicht zuletzt wie man allgemein mit Altersfreigaben umgehen soll, aber hervorstechend für mich sind die folgenden 3 Punkte:
  • Die Abschaffung der BPjM und somit der Indizierung, mit der Begründung, dass es ja bereits andere Bewertungsbehörden gibt.
  • Die USK soll durch die PEGI ersetzt werden, da letzteres im Rest der EU problemlos funktioniert.
  • Die Altersfreigaben auf Spiel- und Filmverpackungen sollen wieder ihre alte Größe annehmen.
Lasst mich dies zuerst ganz persönlich kommentieren: Piratenpartei, dies ist das erste Bild, dass die Google Bildersuche ausgespuckt hat und ich widme es jedem einzelnem der an diesen Punkten mitgearbeitet hat.

Diese 3 Punkte sind genau das, was ich versuche seit der Gründung dieses Blogs irgendwie zu bewirken, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Die Piratenpartei sind genau die Sorte Leute von denen ich gehofft habe, dass sie sich dieser Punkte annehmen. Allerdings wäre es ziemlich langweilig, wenn ich jetzt einfach nur darüber schreiben würde wie unheimlich toll ich das finde und deswegen möchte ich mich kritisch mit den Forderungen der Piraten auseinander setzen und ihnen einige Tipps geben.
Modul 1 und 2 muss man nicht weiter kommentieren, gehen wir deswegen gleich einen Schritt weiter:

Jugendschutz & Medien – Modul 3

Etwaiger Jugendschutz soll, wie der Name schon sagt, ausschließlich für Minderjährige gelten. Dies sieht die Piratenpartei in der aktuellen Gesetzeslage in Bezug auf Medien nicht gegeben – auch Volljährige werden durch die rigorosen Jugendschutzbestimmungen eingeschränkt, da einerseits oft freiwillige Zensur auf Seiten der Hersteller betrieben sowie die Beschaffung entsprechender Medien andererseits erheblich erschwert wird.

Hinzu kommt, dass die Zusammensetzung dieser Gremien nicht transparent ist und ihre Entscheidungen häufig eine rationale Begründung vermissen lassen. Dies gilt es zu verbessern. Da es mit USK, FSK und auch PEGI bereits Prüfungsinstitutionen auf den jeweiligen Gebieten gibt, schlagen die Piraten deshalb eine Abschaffung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) sowie den daraus resultierenden Konsequenzen (Indizierung) vor. Unter allen Umständen sollte jedoch die personelle Zusammensetzung überdacht und abgeändert werden.

Hier wird der sprichwärtliche Nagel auf den Kopf getroffen: der deutsche Jungedschutz tut viel mehr als nur die Jugend zu schützen. Wenn ihr, liebe Piraten, gegen die Bundesprüfstelle vorgehen wollt, müsst ihr folgende Dinge beachten:

  1. Die BPjM kümmert sich nicht nur um Videospiele und Filme, sondern auch um andere Medien, wie zum Beispiel Audio-CDs und Bücher, weil es für diese keine seperaten Bewertungsbehörden gibt. Ich weiß nicht, ob sie dabei gute Arbeit leisten, aber ihr solltet das wissen, da das Thema unweigerlich zur Sprache kommen wird, wenn ihr die BPjM "nur" aufgrund der Tatsache angreift, dass sie Spiele und Filme indiziert.
  2. Die BPjM, so hat es mir eine Mitarbeiterin auf der GamesCom erklärt, hält sich nur an die Vorgaben des Gesetzgebers und orientiert bei ihrer Arbeit nur an den gegebenen Richtlinien.
  3. Ebenfalls auf der GamesCom erfuhr ich, wie Mitarbeiter der BPjM ihre Arbeit in Bezug auf die USK sehen. Wie ihr selber schreibt, gibt es bereits andere Prüfungsinstitutionen, welche die Arbeit der BPjM nutzlos machen würden, aber leider ist es nicht so einfach. Denn, und das ist kein Witz, operiert die Prüfstelle anhand der Annahme, dass die Systeme der USK und FSK nicht funktionieren. Das zumindest war die Antwort, die ich auf meine Frage bekam, warum es bei einem "keine Jugendfreigabe"-Label überhaupt nötig ist, jugendgefährdendes Material zu indizieren. Das muss man sich mal vor Augen halten. Die eine Bewertungsbehörde arbeitet aufgrund der Annahme, dass die Regeln einer anderen Behörde nicht völlig eingehalten werden.
Soviel zur BPjM. Modul 4 dagegen sehe ich selbst eher kritisch:

Jugendschutz & Medien – Modul 4

Jeder Mensch entwickelt sich anders und in einem für ihn selbst eigentümlichen Tempo. Die eigene Reife zu beurteilen, vermögen, wenn überhaupt, nur Nahestehende oder auch die Person selbst. Der Staat hingegen setzt den Reifegrad eines Heranwachsenden und somit dessen Eignung für bestimmte Inhalte mit seinem Alter gleich. Diese Regelung ist unzureichend, da sie die individuelle Entwicklung der Jugendlichen völlig ausklammert und ihnen somit niemals gerecht werden kann.

Da für die Erziehung nach wie vor die jeweils Erziehungsberechtigten verantwortlich sind, Heranwachsende aber auch in ihrer Selbstbestimmung gestärkt und Eigenverantwortung gelehrt werden soll, sollten Altersfreigaben keinesfalls bindend sein, was gegenwärtig noch immer der Fall ist. Die Piraten betrachten verbindliche Alterskennzeichnungen als Versuch des Staates, sich in private Erziehungsangelegenheiten einzumischen und dem Individuum auf diesem Wege bestimmte Ideale und Wertevorstellungen zu oktroyieren. Altersfreigaben sollten lediglich eine Hilfestellung für die Erziehungsberechtigten bei der Beurteilung bestimmter Inhalte darstellen und sie nicht von ihrem Erziehungsauftrag entbinden.

(Bestehende Regelungen anderer Länder – bspw. Belgien, Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden, Österreich, Schweiz, USA etc. – zeigen, dass dieses Konzept durchaus funktionieren kann.)

Nicht, dass ich dieser Idee völlig abgeneigt wäre. Ich kenne keine Person in meinem Freundkreis die schon als sie jünger waren nur Filme gesehen und Spiele gespielt hätten die für die geeignet waren. Wie gesagt, das ist keine doofe Idee, aber ich fürchte von all euren aufgeführten Punkten wird das auf den meisten Protest in der Öffentlichkeit stoßen, wenn ihr ihn nicht sehr sorgfältig formuliert. Diesbezüglich würde ich mich an eurer Stelle auch mit einem kürzlich verfasstem Tweet der Familienministerin auseinandersetzen, den ich selbst bereits kommentiert habe.

Ihr dürft auch nicht vergessen, dass, sofern ich gerade keine völlige Scheiße rede, es den Erziehungsberechtigten frei steht, ihre Kinder Medien auszusetzen, die eine höhere Freigabe haben. Aber vielleicht sollte das einfach besser erklärt werden.

Und was zum Geier heißt eigentlich "oktroyieren"?

Kommen wir nun zu Modul 5, der Punkt der mich in die Bloggosphäre brachte. ^^

Jugendschutz & Medien – Modul 5

Zudem halten die Piraten die ursprüngliche Größe der FSK/USK-Auszeichnungen (und aller etwaigen anderen Kennzeichnungen) vor der Änderung vom 1. Juni 2009 für ausreichend.

Nach Ansicht der Piratenpartei setzt die neue Fassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags bei einem völlig falschen Sachverhalt an. In dessen Rahmen wurde ein größerer Aufkleber mit der jeweiligen Alterskennzeichnung beschlossen, der auf der Vorderseite der Hülle des Datenträgers anzubringen ist und nicht mehr auf der Rückseite. Die Piraten sind der Meinung, dass der Jugendschutz nie durch eine zu undeutliche Alterskennzeichnung von Medien behindert worden ist – die letztliche Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen im Einzelhandel erwies sich dagegen stets als Problem. Effektiv ändert die neue Fassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags rein gar nichts an dieser Problematik, da die Kennzeichnungen, so dies denn gewollt gewesen ist, auch im Vorfeld gut sichtbar waren und auch jetzt noch ignoriert werden können, wenn kein wirkliches Interesse am Inhalt des Mediums besteht.

Stattdessen schmälern die größeren, nun auf der Vorderseite angebrachten Aufkleber den ästhetischen Wert des Produkts. Filme und Videospiele werden mittlerweile gemeinhin als Kunst- und Kulturgüter anerkannt. Die Verpackung der Datenträger für diese Medien sollte daher als eine Weiterführung des künstlerischen Anspruchs des Urhebers betrachtet werden und auf staatliche Einmischung unter Berufung auf die Kunstfreiheit weitgehend verzichten.

Ahhh, die überdimensionierten Alterskennzeichen der USK und FSK. Sicherlich eine der, wenn nicht sogar die nutzloseste Änderungen am Jugendschutz während der Amtszeit von Frau Ursula von der Leyen. Wenn ihr heute meinem Namen googelt, dann ist meine DirektZu-Anfrage bez. der Kennzeichen an die ehemalige Familienministerin immer noch auf Seite 1 zu finden. Ich muss ganz ehrlich sagen, das Problem hat sich eigentlich schon fast von selbst gelößt. Viele Filmverleihe und auch Spielepublisher sind inzwischen auf Wendecover umgestiegen, was ich persönlich ja eh für die Ideal-Lösung halte. Besorgte Erziehungsberechtige können sich immer noch mit einem Blick auf den Datenträger selbst über die Freigabe informieren.

Nun, der Höhepunkt:

Jugendschutz & Medien – Modul 6

Im Großteil der Europäischen Union hat sich mittlerweile das PEGI-System zur Alterseinstufung von Videospielen etabliert. Lediglich Deutschland unterhält zusätzlich noch ein eigenes Kontrollgremium. Dies stellt sowohl für die Konsumenten, also im Prinzip alle Bürger, als auch Entwickler und Händler aufgrund erschwerter Verkaufsbedingungen (Festlegung auf bestimmte Vertriebswege, Ausweiskontrolle bei Postsendungen, Post-Ident-Verfahren etc.) vermeidliche Hürden dar. Dieses erachten die Piraten als unnötig und fordern daher, die USK abzuschaffen und das europäische System zu übernehmen.

Das ist im Prinzip der Traum der meisten deutschem Gamer. Mir ist bisher kein Fall untergekommen, in dem ich die Freigabe der USK für besser hielt als die der PEGI, ganz im Gegenteil! Hinzu kommt, dass die PEGI aufgrund ihrer Zusatzkennzeichen für Gewalt, Rassissmus, Sex etc. eigentlich für Erziehungsberechtige sogar sinnvoller wäre als nur eine bunt gedruckte Zahl die 1/5 des Covers verdeckt.

Allerdings sehe ich hier auch gleichzeitig die größte Gefahr. Ihr dürft nicht vergessen liebe Freibeuterpartei, dass es Leute gibt die bereits die USK als zu lasch betrachten. Ganz oben auf der Liste, unser aller Liebling Dr. Christian "Ich habe als Chef eines kriminologischen Forschungsinsituts nichts besseres zu tun als ich meine Mitarbeiter rausfinden zu lassen, ob nicht viel mehr Spiele indiziert werden sollten" Pfeiffer. Das ist übrigens nicht sein voller Spitzname, er hackt ja auch gerne auf WoW rum. Auf jeden Fall dürft ihr bei eurer eventuellen Kampagne zu diesem Punkt nicht vergessen, dass es Leute gibt, die bereits die Arbeit der USK kritisch betrachten und wenn ihr euch ebenfalls zu sehr gegen diese stellt, wir am Ende vielleicht mit einem noch schlimmeren System dastehen.

Modul 7 stimme ich voll und ganz zu.

Das war's soweit erstmal von mir. Das Schreiben dieses Artikels hat mal wieder viel mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich geplant, aber ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

*Ninja vanish*

Freitag, 15. Oktober 2010

Hydrophobia

Hydrophobia ist ein unheimlich ambitioniertes Spiel: Ein 3rd-Person Action Adventure mit realistischer Wasserphysik, auf der auch ein Großteil des Gameplays basiert, alles verpackt in die kompakten Vorgaben eines XBLA Titels. Lohnt sich der Sprung ins kalte Wasser, oder steht ihr am Ende nur da wie ein begossener Pudel? Die Antwort gibt es in unserem Test.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

"Die FSK sind keine pädagogischen Empfehlungen"

Zur Zeit verbringen ich (endlich (?) ) wieder etwas mehr Zeit mit zocken, aber A New Beginning muss jetzt noch ein bisschen warten, denn es gibt wieder ein paar interessante Dinge zu berichten. Dass sich die Piratenpartei jetzt der Indizierung annehmen will ist einen seperaten Post wert, jetzt möchte ich über ein Zitat der Familienministerin schreiben.
Schon letzte Woche habe ich geschrieben, dass unsere aktuelle Familienministerin, Frau Dr. Kristina Schröder, sich die FSK einmal genauer ansehen will, nachdem die F.A.S. einen auf Christian Pfeiffer gemacht hat und gezeigt hat, dass ihnen so einige Bewertungen da nicht passen.

Inzwischen hat Frau Schröder die FSK besucht, so wurde es der Welt über ihren Twitter-Account mitgeteilt. Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen, ob sie da auch einen Lakaien für hat, so wie die, die all die Briefe an sie "beantworten", oder ob sie die selber schreibt, womit sie spontan mehr Medienkompetenz als ihre Vorgängerin beweisen würde. Auf jeden Fall erreichte mich vor einigen Stunden die folgende Nachricht:
Habe gerade die FSK besucht. Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass die Altersfreigaben keine pädagogischen Empfehlungen sind.
Habe vorhin schon kurz mit Modgamers drüber gechattet und wir haben uns gefragt was genau das jetzt bedeuten soll. Zuallererst würde ich gerne wissen: arbeiten bei der FSK etwa keine Pädagogen? Soweit ich weiß schon einige. Und aus irgendeinem Grund sogar Vertreter der Kirche. Aber was soll das Gerate? Fragen wir einfach das Internet:
Über 190 Prüferinnen und Prüfer sind ehrenamtlich für die FSK tätig, der Anteil der Prüferinnen beträgt 45 Prozent. Die Prüfer werden zum einen Teil von den Verbänden der Film- und Videowirtschaft, zum anderen Teil von der öffentlichen Hand für jeweils 3 Jahre benannt. Bei der FSK wird täglich in drei parallel arbeitenden Ausschüssen geprüft. Die Prüfer kommen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und Berufsfeldern. Unter ihnen sind Journalisten, Lehrer, Psychologen, Medienwissenschaftler, Filmhistoriker, Studenten, Sozialarbeiter, Hausfrauen, Richter und Staatsanwälte. Viele haben Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Okay, wenn ich das so lese, dann scheint
es tatsächlich gar nicht so abwegig, dass die FSK möglicherweise nicht gerade dazu prädestiniert ist, pädagogische Empfehlungen auszusprechen. Was befähigt Hausfrauen und Sozialarbeiter einen Film pädagogisch zu empfehlen? Und wäre es dann nicht eben doch sinnvoll, wenn eine pädagogische Empfehlung zusätzlich zur FSK-Wertung vergeben wird? Oder führt das nur zu Verwirrung, weil wir damit effektiv wieder 2 Wertungen haben die den Verbraucher irritieren?

Auf der anderen Seite... woher kommt überhaupt diese Annahme, dass die FSK pädagogische Empfehlungen ausspricht? Wer brachte Frau Schröder auf diese Idee? Brauchen wir so etwas? Ich meine, die Altersfreigaben sind ja nicht zum Spaß da, oder?
Meine Fresse, sind in diesem Beitrag schon viele Fragezeichen, ich muss mal den Schreibstil wechseln...
Wenn eine Institution wie die FSK existiert, die für die Öffentlichkeit verbindliche Freigaben für Filme verteilt, dann ist es doch erstmal völlig egal ob ein Film pädagogisch zu empfehlen ist oder nicht. Ich fürchte mit Frau Schröders Aussage wird ein Thema zur Sprache gebracht, dass eigentlich gar keiner Diskussion bedarf und im schlimmsten Fall nur dazu beiträgt die Arbeit der FSK zu untergraben.

Ich weiß ich habe auch ein paar (Medien-)Pädagogen unter meinen Lesern und wäre an eurer Meinung interessiert.

*Ninja geht A New Beginning spielen*

Mittwoch, 13. Oktober 2010

JuPis fordern Abschaffung der BPjM - Update

Ich merke grade, dass ich nur dann wirklich dazu komme einen neuen Blog Post zu schreiben, wenn ich mich hinsetze und anfange zu tippen. Deswegen muss ich mich jetzt einfach mal einer Sache widmen über die ich mich sehr gefreut habe: Die Jungen Piraten sind gegen die Indizierung.

Die JuPis (die imho ein unheimlich niedliches Logo haben), kamen bei der diesjährigen Bundesmitgliederversammlung in Düsseldorf zu dem Schluss, dass die BPjM abgeschafft und die PEGI in Deutschland eingeführt werden soll.
Ich habe selber länger mit mir gehadert ob es eine gute Idee ist, das genau so zu formulieren. Zu meiner größten Verägerung kam ich nicht wirklich dazu meine begonne Petition gegen die Indizierung fertig zu schreiben. Nicht zuletzt wollte ich noch einarbeiten, was ich auf der GamesCom von USK und BPjM erfahren habe. So oder so, finde ich es toll, dass diese Forderung endlich mal laut ausgesprochen wird, denn ich fand es um ehrlich zu sein schade, dass sich die Piratenpartei der Sache nicht angenommen hat. Ich erwarte keinen sofortigen Erfolg, aber vielleicht wird jetzt schonmal mehr darüber geredet.

Mehr Details gibt es auf Stigma-Videospiele.

Update: Wie mir Modgamers grade über ICQ mitteilte, steht die Abschaffung der BPjM inzwischen sogar im Forderungskatalog der Piratenpartei, zumindest als Punkt über den diskutiert werden muss. FuckYeah!

Sonic the Hedgehog 4: Episode 1

Vor ca. 19 Jahren schuf Sega einen blauen Igel, der als Konkurrenz zu Nintendos Klempner-Maskottchen gedacht war. Sonic war schneller, cooler und hatte eine Reihe echt guter Spiele. Doch irgendwann endete seine Erfolgssträhne. Das Gameplay wurde verwässert, die Spiele wurden schlechter. Doch damit ist jetzt Schluss, denn die erste Episode von Sonic the Hedgehog 4 ist endlich da!

Zum Review

Montag, 11. Oktober 2010

Mir ist neulich was aufgefallen...

Ich muss mich bei euch entschuldigen. Erst letzte Woche habe in meinem Post über den FAS-Filmtest geschrieben, dass man sich nicht einfach an einzelnen aus dem Kontext gerissen Szenen aufhängen kann wenn man eine Freigabe erteilt. Doch genau das habe ich in meinen beiden "PEGI vs. USK"-Artikel gemacht, einen zu Edna Bricht aus und einen zu God of War III.
Auch wenn die Szene bei Eba wirklich etwas ist, worauf das ganze Spiel langsam hinarbeitet, komme ich mir schon ein bisschen doof vor, wenn ich sehe, dass ich in diesen Artikeln so ziemlich genau das gemacht habe, worüber ich mich kürzlich erst aufgeregt habe.

So etwas sollte mir nicht passieren. Sorry.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Sonic Adventure

Unter Sonic-Fans herrscht die allgemeine Annahme, dass die Eskapaden des blauen Igels seit seinem Sprung in die dritte Dimension konstant schlechter wurden. Das würde aber auch bedeuten, dass das erste Sonic Adventure, welches jetzt auf Xbox Live Arcade erschienen ist, das beste der 3D-Sonics ist. Ob diese Logik aufgeht, erfahrt in unserem Test.

Samstag, 9. Oktober 2010

Sam & Max: The Devil's Playhouse - Episode 2: The Tomb of Sammun-Mak


Es hat zwar eine Weile gedauert, aber für diejenigen unter euch, die es interessiert, hier das 2. Review zu Telltales Episoden-Adventure Sam & Max: The Devil’s Playhouse. In The Tomb of Sammun-Mak verfolgen wir die Abenteuer von Sam und Max’ Urgroßvätern, die sich mit ägyptischen Flüchen und gierigen Spielzeugherstellern rumärgern müssen.

Zum Review

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schamlose Werbung für Alle!

Wenn man es im Internet zu was bringen will braucht man Leser. Und da eine Hand bekantlich die andere wäscht (boah, klingt dieser Spruch alt), dachte ich mir es kann nicht schaden wenn ich die Handvoll Leser die ich hab, einfach mal auf ein paar andere Angebote im Netz aufmerksam mache. Das sind einfach so ein paar Sachen von denen ich mir denken könnte, dass es so manchen Gamer interessieren könnte. Und eventuell erwiedert dann ja auch einer ab und an den Gefallen. ;)
  • Ohne auf eine bestimmte Reihenfolge zu achten, fangen wir doch mal mit einem Blog an auf den ich erst seit kurzem über Twitter gestoßen bin. OMG! ist nicht etwa irgendwas religiöses, das "G" steht in diesem Fall für Games. Also wieder einer von diesen unzähligen Gaming Blogs, was? Ne, nicht wirklich. Von den paar Artikeln die ich bisher bei den Jungs gelesen haben waren schon ein paar dabei die heraus stechen. Zwar gibt es auch normale Reviews und Previews, aber auch fiktive Interviews mit Videospielfiguren, die zwar nicht ganz mein Fall sind, aber trotzdem nett geschrieben, oder auch philosophische Abhandlungen über außerirdische Roboter. Wenn mir Aran jetzt nur noch erzählen würde warum er vier mal so viele Twitter Follower hat als ich. :P
  • Als nächstes auf der Liste: das kleinste Spieleentwickler-Team das ich kenne: Pahu Pahu. 2 meiner Kollegen von Gamersunity, mein "Chef" Lyc und unsere Zeichnerin *ASU*, haben vor einer Weile damit begonnen Flash-Spiele zu programmieren. In ihrem Blog und auf anderen Seiten kann man ihr Erstlingswerk, Bazonga Quake, auch schon anspielen.
  • Noch so eine Nase die ich über Twitter kennen gelernt hab ist der gute Chaki. Der schreibt auch ab und zu in seinem Blog über Videospiele und diversen Unsinn aus dem Internetz, darunter auch ein schöner Artikel über die letzten Eskapaden des AAW.
  • Jemand der nicht wirklich Werbung braucht, aber auf den ich unbedingt hinweißen möchte ist Spoony vom TGWTG-Team. Kurzfassung: Er ist ein Intertreviewer und meiner bescheidenen Meinung nach einer der witzigsten Mitglieder von Doug Walkers Team bei TGWTG. Ganz besonders seine überlangen Veriss-Videoreviews von Final Fantasy VIII und Final Fantasy X sind wirklich sehr zum empfehlen. Spoony hat angefangen mit ein paar Videos auf Youtube und hat jetzt eine riesige Fanbase und kann tatsächlich von seiner Arbeit leben. Und das find ich einfach klasse.
  • Ebenfalls vom TGWTG-Team ist der "Nerdy French Hardcore Gamer" Benzaie. Im verdanke ich, dass ich jetzt in einem Video auf "That Guy with the Glasses" zu finden bin und das ist einfach nur Hammergeil. ^^ Neben Reviews und Interviews hat er vorallem eine sehr... interessante Serie über japanische Spiele.
  • Wie mir grade Modgamers über ICQ mitteilt würde sich der VDVC ja auch für diesen Beitrag hier anbieten und ich bin geneigt ihm dabei zu zustimmen. Ich habe mich nie so wahnsinnig mit dem Verein auseinander gesetzt. Das lag zum Teil sicher daran, dass sie bei der Gründung erst einmal den deutschen Jugendschutz lobten was so ziemlich das exakte Gegenteil war von dem was ich bewirken wollte. Der VDVC war mir anfangs einfach zu passiv, aber inzwischen lese ich immer wieder gute Artikel und Kommentare von ihrer Seite, auf einem ähnlichen Level wie ich sie selber auch gerne schreibe und lese.
  • Über Stigma-Videospiele muss ich eigentlich nichts sagen. Jeder der hier mitliest, müsste inzwischen auf die Seite kennen, ich verlinke sie ja auch oft genug. Ohne Stigma wäre ich heute nicht da wo ich jetzt bin, das muss reichen.
  • Dann wäre da noch mein Blogger-Kollege Sir Donnerbold, der übrigens auch auf Twitter zu finden ist. Er ist ein über Disney-Geek und schreibt viel über Film, Fernsehen und Musik. Die meisten Filmnews über die er schreibt hab ich zwar schon längst woanders gelesen, aber ihr könnt ja trotzdem mal reinkucken.
Ich bin mir sicher es gibt noch viel mehr Leute die ich hier erwähnen sollte und es kommen sicher noch ein paar dazu im Lauf der nächsten Tage. Ich wollte einfach mal ein bisschen Werbung für all die tollen Leute im Internet machen deren geistige Ergüsse ich mir so gerne zu Gemüte führe.

So, und jetzt kümmere ich mich um diese Chaos Terminatoren...

Dienstag, 5. Oktober 2010

Der F.A.S. Filmtest

Es gibt in den Reihen der deutschen Print-Medien so einige Vertreter denen ich gerne mal die Meinung geigen würde. Der ZEIT bin ich ja bekanntlich umheimlich dankbar für die doppelte Verlinkung im vergangenen Mai, aber es gibt auch da auch noch andere Vertreter der Presse denen ich nicht so wohl gesonnen bin. Was ich von der BILD halte, hab ich erst kürzlich ja genauer ausgeführt und auch die FAZ, um die es heute geht, hat sich auch schon zu Genüge blamiert.

Am vergangenem Sonntag fand sich in der F.A.S., also der Frankfurter Allgemeinem Sonntagszeitung, ein Artikel über die FSK. In diesem Artikel wird kritisiert, was die FSK denn heute alles unter dem "ab 12"-Siegel durchwinken würde. Die Autorin Florentine Fritzen geht gleich zu Beginn in die Vollen und zieht ihre Leser in den Bann mit einer Auflistung von schlimmen Szenen wie sie anscheinend in 12er Streifen zu sehen sind:
Wer sind die Leute, die entscheiden, dass zwölf Jahre alte Kinder diese Dinge sehen und hören dürfen? Den Jungen, dem die Augen weggebrannt werden. Den Pubertierenden, der seiner nackt neben ihrem Liebhaber schlafenden Mutter zwischen die Beine fasst. Die kleinen Jungen, die mit einem Beil abgeschlachtet werden. Den Mann, der seiner Freundin in einem Swingerclub in die Augen schaut, während sie mit einem anderen Mann Sex hat. Die Menschen, die aus nächster Nähe erschossen werden. Das Blut, das spritzt. Die Wörter, die Erwachsene für verschiedene Sexualpraktiken verwenden, und das viele Reden über Sex.
Ich möchte mich an diesem Punkt nicht darüber beklagen wie reißerisch das ganze aufgezogen ist. Wer Leute für einen längeren Artikel interessieren will, der muss sie auch gleich zu Beginn in ihren Bann ziehen. Persönlich wären mir an diesem Punkt ein paar Namen lieb gewesen.
Auch wenn es nur als Einleitung gedacht ist, stehen wir hier aber vor dem klassischem Problem von mangelndem Kontext und ich bin mir nicht sicher ob das weglassen des Namens diese Situation verbessert. Aber ich wollte mich ja nicht an dem Teil aufhängen, gehen wir mal weiter im Artikel.

Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Arbeit der FSK und ein sehr interessanter Fakt:
Die Produktionsfirmen lassen sich die Prüfung daher etwas kosten: 46 Cent pro Filmmeter zahlen sie an die FSK, das macht bei einem durchschnittlichen Kinofilm von 2700 Metern 1242 Euro plus Mehrwertsteuer.
Ich will diese Aussage nicht auseinandernehmen, dachte mir aber sie sollte extra hervorgehoben werden. Keine Ahnung inwiefern so etwas berechnet wenn ein Film digital aufgenommen wird. Für eine durchschnittliche Filmproduktion, selbst wenn sie nicht aus Hollywood stammt, sind 1200 Euro doch eher kleine Fische, oder? Um mal wild ein Beispiel raus zu suchen: die deutsche RomCom Keinohrhasen mit Til "der Mann ist nie im Leben Schauspieler" Schweiger kostete laut Wikipedia läpische 4,2 Millionen Euro.

Aber ich schweife ab, wie schon so oft. Zurück zum eigentlichen Artikel.

Laut einem der FSK-Prüfer wäre eine Freigabe "ab 14" alles deutlich einfacher, weil der Schritt zwischen 12 und 16 so groß wäre. Das ist prinzipiell gar keine so doofe Aussage. Schauen wir uns ausländische Bewertungssystem an, kommen wir zu einem ähnlichen Schluss. In England z.B. gibt es ein 12er, dann ein 15er und letztlich das 18er Rating. Das System zu ändern ist natürlich leichter gesagt als getan:
An den historisch gewachsenen Freigabestufen will sie aber nicht rütteln. Weil sie "bekannt und gelernt" seien - und wegen des "Überprüfungsproblems" an den Kinokassen, wenn die Altersfreigaben stärker abgestuft würden: "Dann müsste man eine Kinderausweis-Tragepflicht einführen."
Gerade das Argument mit den Kinderausweisen kann ich sogar noch nachvollziehen. Insgesamt ist der Artikel durchaus Lesenswert, aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht reden. Eigentlich geht es mir um den offiziellen FSK12 Filmtest der F.A.S.
Ich habe mich diesem Test ein paar entscheidende Probleme.
  1. Zum einen würde ich gerne wissen, was genau die FAZ-Redaktion meint so viel besser machen zu können als die FSK selbst. Ich bin bin bekanntlich jetzt kein wahnsinnig großer Freund deutscher Bewertungsbehörden, aber ich finde es auch nicht so toll wenn selbsternannte Moralapostel auf die Idee kommen sie könnte das deutlich besser machen. Christian Pfeiffer hat auch schon versucht auf ähnliche Weise die USK zu untergraben, in dem Mitarbeiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachen sich durch eine Reihe von 16er und 18er Games gespielt habem um dann der Welt zu verkünden, dass sie die Spiele ganz anders bewertet hätten.
  2. Die Auswahl der Filme. Wenn sie sich jetzt auf Actionfilme wie James Bond, Transformers oder Van Helsing beschränkt hätten, wäre das nicht so tragisch. Aber in der Liste finde ich einige Filme die man vielleicht nicht einfach nur nach dem Gewaltgrad beurteilen kann. Der Untergang, Schindlers Liste, Die Welle. Ich halte Filme mit historischem Hintergrund für eine sehr gute Methode, zumindest als Ausgangspunkt, Jugendlichen ein gewisses Maß an historischen Fakten zu ermitteln. Nicht zuletzt weil Schindlers Liste vielleicht einfach nen größeren Eindruck hinterlässt als den Stoff im Unterricht durchzukauen. Darauf kann man später immer noch aufbauen. - Filme wie Die Welle auf der anderen Seite haben eine Botschaft die vielleicht gerade Jugendliche zwischen 12 und 16 erreichen sollte. Möglicherweise hat die Neuverfilmung nicht ganz die selbe Wirkung wie das geschriebene Original, aber wenn dieser Film ab 16 wäre würde das sicher an der Zeilgruppe vorbei gehen.
  3. Und wieder einmal werden Szenen völlig aus dem Kontext gerissen um alleine an den Pranger gestellt zu werden. Hey, na sowas! Schon wieder was wofür ein Pfeiffer bekannt ist. Das bringt echt jedes mal wieder auf die Palme. Wenn irgendein Besserwisser so eine Szene völlig aus der Gesamthandlung reisst und dann darüber lästert. Ich würde an diesem Punkt nur zu gerne direkt aus den Filmbeschreibungen zitieren, aber leider ist das ganze Ding so formatiert, dass ich den Text dort nicht markieren kann. - Ja, die dort beschriebenen Szenen sind alle brutal, aber eben nur weil man sie alleine betrachtet. Das Spiel kann ewig weitergespielt werden. Wie wäre es mit einem Film in dem angedeutet wird, dass der Schurke von seinen Untergebenen zerfleischt wird? Der ist von Disney. Oder soll ich von den diversen Verstümmelungen in einer weit, weit entfernten Galaxis anfangen?
  4. Es werden Szenen aus Transformers 2 beschrieben, obwohl das Cover und der Titel auf den ersten Film deuten. Das ist wirklich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt im großen und ganzen, aber es nervt.

All das hätte nur ein weiterer Fall von moralischem Enthusiamsmus sein können, über den man kurz berichtet und der dann unter den Teppich gekehrt wird. Dieses mal könnte das allerdings schwieriger werden, denn jetzt nimmt sich die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder der Sache an.
"Filme, in denen die Helden sich durch antisoziales, destruktives oder gewalttätiges Verhalten auszeichnen, können für die Entwicklung von Zwölfjährigen sehr gefährlich sein. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass da, wo FSK 12 draufsteht, auch FSK 12 drinnen ist. Was die F.A.S. aufgezählt hat, lässt mich daran zweifeln."

...

Aufgrund des Berichts der F.A.S. will die Bundesfamilienministerin nun schnellstmöglich das Gespräch mit der FSK suchen, um ihre Begründung für diese Freigaben zu hören. Dabei gehe Frau Schröder mit einer klaren Prämisse in das Gespräch: "Priorität hat der Kinderschutz, nicht der Kommerz."
Auf die Gefahr hin, dass das jetzt ein wenig egoistisch klingt: Das ist so eine Art Worst Case Szenario für Filmfans. Denn noch geht es nur um 12er Filme, was alleine eigentlich schon schlimm genug ist. Aber was ist, wenn Frau Schröder dann auf die Idee kommt sich mit dem bereits viel zu striktem Rest des deutschen Jugendschutzes auseinander setzt? Mein Brief an sie damals, wurde ja von ihren Lakaien abgefangen, aber es scheint als würde sie eine ähnliche Schiene wie ihre Vorgängerin fahren.

Ich weiß nicht was sich aus dieser Sache noch entwickeln wird, aber ich mache mir Sorgen darum, was passieren könnte wenn die neue Familienministerin beschließt bei der FSK Hausputz zu betreiben.

*Ninja vanish*

Sonntag, 3. Oktober 2010

Spider-Man: Shattered Dimensions


Wer hätte gedacht, dass das beste neue Spiel, das ich diesen September spielen würde nicht etwa die Rückkehr einer orange-gerüsteten Kopfgeldjägerin ist, sondern das neueste Abenteuer einer Ikone der Comicwelt. In Spider-Man: Shattered Dimensions spielt ihr nicht nur einen Wandkrabbler, sondern gleich vier, und das macht richtig Spaß!

Zum Review

Freitag, 1. Oktober 2010

Der erbärmlichste Kommentar aller Zeiten!

Wenn der deutsche Print-Journalismus ein Mensch wäre, dann wäre er vermutlich relativ konservativ und skeptisch gegenüber neuen Ideen. Und BILD wäre eine eiternde Beule an seinem Hintern.... Nein, wartet, das ist noch zu nett. Ein Geschwür. Ein eiterndes, pulsierendes, im Dunkeln leuchtendes Geschwür, dass selbst für einen Endgegner in einem Eartworm Jim-Spiel zu eklig wäre. Aber hier geht es gar nicht um die BILD, ich wollte sie nur unbedingt mal mit etwas Eiter-gefülltem vergleichen. Diese Paper-gewordenen Monstrosität ist nur die Quelle (über Stigma) für das schlimmste Zitat zum Thema Jugendgewalt was ich seit langem gehört habe.

In Nordhessen ist ein 16-jähriger Schüler verschwunden und mit ihm eine in seinem Haus verwarte Schusswaffe. Darauf hin wurde die Schule die er besuchte für einen Tag gesperrt. Steht etwa ein weiterer Amoklauf bevor? Anscheinend nicht, denn wie ein korbacher Polizist sagte:
„Er spielt keine gewaltverherrlichenden Computerspiele, er chattet nicht, es gibt auch keinen Abschiedsbrief, es passt nicht in die Geschichte Amok.”
So weit sind wir schon. Dass ein Amoklauf unwarscheinlich ist, wenn ein Verdächtiger keine brutalen Spiele spielt. Aber nicht nur die Spiele. Auf einmal ist auch schon Online-Chat eine Gefahr! Scheiße nochmal, an diesem Punkt wünsche ich mir, dass BILD sich diesen Dreck nur ausgedacht hat.

Das Mauerspiel

Wieder mal so ein Punkt an dem ich eigentlich nicht anders kann als einen Kommentar drüber zu schreiben. Ihr habt möglicherweise schon davon gehört, über Stigma oder den VDVC. Ein Student der „Hochschule für Gestaltung“ aus Karlsruhe hat auf Basis von Half-Life 2 ein Serious Game über Republikflucht entwickelt. Hier der Trailer:



In 1378 (km) übernehmt ihr entweder die Rolle eines Flüchtlings oder Soldaten an der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Als Flüchtling gilt es, die Absperrung zu überwinden und irgendwie heil ans andere Ende zu kommen. Der Soldat kann entweder auf die Flüchtlinge schießen, was ihn nach ein paar Abschüssen 30 Jahre in die Zukunft und vor einen Richter transportiert, oder er begeht selbst Republikflucht. Letzteres erinnert mich spontan irgendwie an den "Fragile Alliance" Multiplayer aus Kane & Lynch, in dem dem die Spieler gemeinsam eine Bank überfallen, aber auch jeder Zeit aufeinander losgehen können um mehr Beute einzusacken. Also so ein bisschen wie die Eröffnung von The Dark Knight.

Nach dem das Spiel vor ein paar Tagen angekündigt wurde hagelte es gleich heftig Kritik. Ein Ausschnitt aus einem Artikel von SPON:
SPD-Politiker Markus Meckel, ehemals Mitglied der DDR-Opposition, findet die Idee "makaber und skandalös". Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis kritisiert, dass die Dramatik der Todeszone in dem Spiel verniedlicht werde. "Im Grunde ist und bleibt es ein Killerspiel", so Geis. "Geschmacklos und dumm" sei das Spiel, sagt Linken-Vorsitzenden Gesine Lötzsch.
Wie so üblich hat keiner der oben genannten Menschen das Spiel jemals gespielt, vermutlich noch nicht einmal Screenshots daraus gesehen. Was sie natürlich nicht davon abhält sich darüber den Mund fusslig zu reden.

Serious Games sind im Prinzip eine gute Idee. Nach allem was ich bisher gehört habe, scheiterten sie meistens nur leider an einer eher uninteressanten Umsetzung. Da ich aber selber so oft von der Weiterentwecklung des Mediums rede wäre es äußerst unverantwortlich von mir sie zu ignorieren. Aber es geht nicht darum was ich von Serious Games halte. Es geht darum, dass ihr Sinn und Zweck, ja quasi ihre Existenz(begründung) von gerade den Leuten nieder gemacht wird, die durch das Konzept darüber belehrt werden sollten, dass es eben nicht nur immer ums Ballern geht. Ich werde es vielleicht nicht schaffen Heribert Rech davon zu überzeugen, dass Niko Bellic der Michael Corleone meiner Generation ist, aber eben nur weil das Medium nicht ernst genommen wird. Aber wenn noch nicht einmal die Serious Games ernst genommen werden, was bleibt dann noch?