Sonntag, 25. September 2011

Das Review-Dillema, Teil 4 - ein Vergleich

Da die Diskussion allem Anschein doch noch nicht völlig beendet ist, hier ein weiterer Beitrag zum Thema. Ich dachte mir, es wäre mal eine gute Gelegenheit verschiedene Reviews miteinander zu vergleichen. Und der Einfachheit halber nehmen wir ein Spiel, das aus dem Massenmarkt herraus sticht und das ich praktischerweise auch selber gespielt habe: Harveys neue Augen. Zur Übersicht:
Das Review von der PC Games ist so auch in ihrer Print Ausgabe zu finden, ich gehe davon aus, dass das bei der Gamestar auch der Fall ist.

Als Einstieg vielleicht etwas Selbstkritik. Ich mag mein Review von Harveys neue Augen nicht sonderlich. Das Spiel ist toll, aber ich hatte Schwierigkeiten meine Gefühle darüber in Worte zu fassen. Das hängt auch zu großen Teilen mit Edna bricht aus zusammen, ein Spiel von dem ich immer noch nicht weiß, ob es durch ein Sequel nicht an Wirkung verliert.
Was an Harvey, unter anderem, so toll ist, war wie völlig unvorbereitet ich auf dieses Spiel war. Klar, ich habe vor Release so gut es ging darüber berichtet, aber was im 1. Akt dann alles passiert.... damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Es stellt alles auf den Kopf was Edna (glaube ich) versucht hat zu sagen und ist dabei doch fast genau so eindrucksvoll. Auch wenn ich persönlich meine Probleme damit hatte.
In gewisser Weise ist das genau die Art Spiel mit der wir Kritiker uns mehr befassen sollten. Nicht Gears of War 3 oder ähnliche laute, tolle Blockbusterspiele. Denn die sind am Ende doch meistens nur bis aufs äußerste optimiertes Entertainment. Aber Spiele wie diese, in denen die Handlung nicht der Hintergrund für das Gameplay ist, sondern sie miteinander verwoben sind, hier findet sich ein Stück Weiterentwicklung des Mediums.

Aber sehen wir uns doch mal die verschiedenen Kritiken an:
Wie bereits gesagt, ich hatte meine Probleme dieses Spiel zu reviewen. Das lag vor allem an einer Sache: Ich wollte so wenig wie möglich spoilern. Denn gerade der erste Akt lebt von seiner Unberechenbarkeit. Aber wenn man nicht versucht die Handlung zu beschreiben und die Wirkung die sie auf den Spieler hat, was bleibt einem dann noch übrig als ein "klassischer" Spieletest?
Mir hat das Gamestar-Review ja sehr gefallen. Da wird zwar der kritische Punkt im ersten der 3 Akte schon gespoilert, aber gleichzeitig ermöglicht diese Herangehensweise auch eine tiefere Analyse des Inhalts.
Das Review von der PC Games dagegen fasst die Handlung des 1. Akts zusammen, allerdings ohne auf den kritischen Spoiler zu sprechen zu kommen. Und dadurch verfällt der Rest des Textes in die üblichen Konventionen und es wird noch nicht einmal erklärt warum Harvey "sogar noch einen Tick besser als das Edna-Abenteuer" sein soll.
Um noch einmal auf mein Review zurückzukommen: Ich kam letztendes auch nicht um Spoiler herum und habe dann doch versäumt auf das Gesamtbild gründlicher einzugehen. Aber es ist halt auch wirklich eine schwieriger Entscheidung, weil das Spiel meiner Meinung nach an Wirkung verliert, wenn man vor dem Spielen zu viel darüber weiß.

Und wie sieht das mit der Endwertung aus? Nun, wie ihr vielleicht wisst, verzichten wir bei Gamersunity komplett auf eine Bewertung in Zahlen. Mein Fazit am Ende war, dass das Spiel auf jeden Fall gespielt werden muss. Was eigentlich reichen sollte (natürlich nur, wenn man sich ausschließlich an meine Kritiken hält). Die Gamestar-Kritik hat am Ende eine sehr ausführliche Bewertung in Zahlen, aus denen letztlich ein Durchschnitt berechnet wurde, die PC Games dagegen nur eine "Spielspaßbewertung" in Prozent.

Was ist also das Fazit, das wir aus diesen 3 Kritiken ziehen können? Hatte Christian Schmidt recht und die Branche wird dem Medium nicht mehr gerecht? Die PC Games Kritik scheint an ihren eigenen Konventionen zu scheitern, während die Gamestar einen Mittelweg findet, bei dem ich die Zahlen aber dennoch für eher unnötig halte. Was meint ihr?

*Ninja vanish*

Freitag, 23. September 2011

Gemini Rue

Eine Stadt im ewigen Regen. Ein Ex-Killer auf der Suche nach Vergebung. Ein Mann ohne Erinnerung wird zum Attentäter ausgebildet. Mafiosi. Raumstationen. Verschwörungen, Mord, Drogen. Ein Point & Click Interface, Cover Based Shooting und Kistenschieberätsel. Und es sieht aus, wie Adventures von vor 20 Jahren. Das ist Gemini Rue, ein Sci-Fi Noir Thriller. Und das hier ist unser Review ...weiterlesen

Montag, 19. September 2011

Starfox 64 3D

Neben Mario, Zelda und Metroid vergisst man ab und an, dass die Großen Drei bei weitem nicht Nintendos einziges Franchise sind. Fox McCloud und sein Team sind wieder da. Aber nicht in einem neuen Abenteuer, sondern in einem Remake des Teils, der als der Höhepunkt der Serie gesehen wird. Hier unser Review zu Starfox 64 3D ...weiterlesen

Sonntag, 18. September 2011

Das Review-Dillema, Teil 3 - Zahlen

So, irgendwie habe ich seit einer Woche nichts mehr zu dem Thema gelesen, was eigentlich ein guter Aufhänger für eine längere Diskussion hätte werden können. Ich denke ich werd noch ein bisschen drüber schreiben, alleine um für ein bisschen mehr Content im Blog zu sorgen.

Egal ob man es Reviews, Tests oder Kritiken nennt, eine Sache hat ein Großteil dieser Artikel gemeinsam: Eine Zahl am Ende die das Spiel bewertet. Manche Leute können ohne diese Zahl nicht leben.
THQ Vice-President of Core Games Danny Bilson sagte im April, "Homefront ist keine 71", und man könne "Mathematik nicht auf Kunst anwenden". Dem würde ich ja prinzipiell so zustimmen. Eine einzelne Zahl die das Spiel in Sachen Grafik, Gameplay und "Spielspaß" bewertet, wird dem Medium einfach nicht gerecht. Auch wenn es Danny vermutlich nicht wirklich darum ging ein Statement zum Stand der Spielepresse zu machen, sondern einfach pissig war, dass ihr geplanter CoD-Killer nicht das Spiel war, das es sein sollte.

Natürlich kann ich die einzelnen Qualitäten eines Spiels beurteilen, aber Spiele sind ein Gesamtwerk, mehr als die Summe ihrer Teile. Nehmen wir z.B. Captain America: Super Soldier, ein Spiel, das mir sehr gefallen hat. Aber würde ich es rein steril nach Zahlen bewerten, wäre es vielleicht eine 6 oder 7 geworden. (Wohlgemerkt nach einem sinnvollem System der Bewertung und nicht der typischen Annahme, dass alles unter 7 totaler Müll ist.) Das Kampfsystem ist toll und wirklich das Herz des Spiels, aber die Akrobatik ist keinerlei spielerische Herausforderung. Hinzu kommt, dass mir das Spiel vor allem wegen des Settings so viel Spaß gemacht hat. Aber wie bewerte ich sowas als Zahl? Sind Superschurken-Nazis 10 von 10 Punkten wert? Kann ich einem Superheldenspiel 80 oder 90% geben, weil es den Charakter toll umsetzt?

Ein Spiel in Zahlen bewerten ist vielleicht heutzutage völlig normal, aber das heißt bei Weitem nicht, dass es auch die perfekte Lösung ist.

Sonntag, 11. September 2011

Das Review-Dillema, Teil 2 - Kunst und Kultur?

Es wurde bei Weitem nicht nicht alles zu diesem Thema gesagt, aber worüber schreib ich heute? Es gibt eine Menge zu sagen über Christians Worte zum Thema Spiele als Kulturgut. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob man dieses Thema nicht besser in einem Podcast angehen sollte.
Die Frage ob Spiele Kunst sind ist überflüssig. Natürlich sind sie das. Aber wie kann man dieser Tatsache in einem Review gerecht werden? Muss man ein Spiel immer daran bewerten was für eine Wirkung es auf das Medium hatte? Wie es sich an anderen Medien bedient?

Wie bereits mehrmals erwähnt sind die meisten Spiele heutzutage primär Entertainment. Es gibt immer wieder Perlen die aus der Masse herraus stechen, aber ist ein neues Resident Evil oder Darksiders wirklich mehr als 10-20 Stunden simple Unterhaltung? Ist ein Titel erwähnenswert als Kulturgut, wenn die Story mehr ist als ein simples "Rette die Prinzessin, töte den Schurken"? Denn da sehe ich ein anderes Problem: Wenn es nur die Geschichte wäre, die ein Spiel in den Kreis der kulturell wichtigen Titel bringt, könnte man das nicht auch in einem Film machen?

Videospiele sind als interaktives Medium nahezu einzigartig. Deswegen reicht es nicht, wenn nur eine tragische Geschichte erzählt wird, der Spieler muss sie wirklich erleben. Aber wie viele Spielen können das schon von sich behaupten? Ich vertrete ja immer noch die Meinung, dass das erste Modern Warfare eine Art Anti-Kriegsspiel darstellt. Eine andere Möglichkeit wäre Edna bricht aus, in dem der Story Twist deutlich wirksamer als in einem Film ist, weil die voran gegangen Taten eben vom Spieler selbst verübt wurden.

Und an diesem Punkt könnte man vielleicht ansetzen, wenn man Zeitschriften wieder wichtig machen will. Spiele intensiver betrachten und sie nicht nur "bewerten". Aber auch davon gibt es im Internet eigentlich schon mehr als genug.

So, es ist spät und ich will noch 'ne Folge Doctor Who kucken. Ich schreib die Woche aber sicher noch mehr. :)

*Ninja vanish*

Das Review-Dillema, Teil 2 - Kunst und Kultur

Es wurde bei Weitem nicht nicht alles zu diesem Thema gesagt, aber worüber schreib ich heute? Es gibt eine Menge zu sagen über Christians Worte zum Thema Spiele als Kulturgut. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob man dieses Thema nicht besser in einem Podcast angehen sollte.
Die Frage ob Spiele Kunst sind ist überflüssig. Aber wie kann man dieser Entwicklung in einem Review gerecht werden? Muss man ein Spiel immer daran bewerten was für eine Wirkung es auf das Medium hatte? Wie es sich an anderen Medien bedient?

Wie bereits mehrmals erwähnt sind die meisten Spiele heutzutage primär Entertainment. Es gibt immer wieder Perlen die aus der Masse herraus stechen, aber ist ein neues Resident Evil oder Darksiders wirklich mehr als 10-20 Stunden simple Unterhaltung? Ist ein Titel erwähnenswert als Kulturgut, wenn die Story mehr ist als ein simples "Rette die Prinzessin, töte den Schurken"? Denn da sehe ich ein anderes Problem: Wenn es nur die Geschichte wäre, die ein Spiel in den Kreis der kulturell wichtigen Titel bringt, könnte man das nicht auch in einem Film machen?
Videospiele sind als interaktives Medium nahezu einzigartig. Deswegen reicht es nicht, wenn nur eine tragische Geschichte erzählt wird, der Spieler muss sie wirklich erleben. Aber wie viele Spielen können das schon von sich behaupten? Ich vertrete ja immer noch die Meinung, dass das erste Modern Warfare eine Art Anti-Kriegsspiel darstellt. Eine andere Möglichkeit wäre Edna bricht aus

Warhammer 40.000: Space Marine

So, da wären wir endlich. Mein Lieblingsspiel der Gamescom 2010 ist endlich da und rotiert schon in diversen Laufwerken. Warhammer 40.000: Space Marine versetzt euch in die Rolle eines der titelgebenden Kampfmönche im Kampf gegen eine Orkinvasion. Noch nie war das 40k-Setting so gut in Szene gesetzt. Und selten hat mich ein Kampfsystem dermaßen frustriert. Lest hier unseren ausführlichen Test zum Actionkracher.

Harveys neue Augen

Vor 2 Jahren habe ich Edna bricht aus gespielt, ein Adventure, dass mit den Worten warb ”von den Leuten die Monkey Island echt toll fanden”. Und wenn Edna eines war, dann ein Liebesbrief an das Adventure Genre und noch dazu der beste Genre Vertreter der mir in über einer Dekade untergekommen ist. Gleichzeitig warf das Spiel im letzten Drittel alles was man glaubte über Stories in Videospielen zu wissen über Bord und lies die meisten Spieler ziemlich hart schlucken.

Harveys neue Augen ist die Fortsetzung, d.h. mehr eine Art Spin-Off, zu Edna bricht aus. Die Frage ist, schafft es Daedalic erneut ein Meisterwerk abzuliefern? Durch Story und Dialoge zu begeistern? Und den Spieler sich am Ende fragen zu lassen was zum Geier da gerade eigentlich passiert ist und seine Taten in den letzten Stunden noch einmal kritisch zu begutachten? Diese Fragen versuchen wir in unserem Review zu beantworten.

Donnerstag, 8. September 2011

Das Review-Dillema, Teil 1

So, gestern habe ich es ja schon kurz angeschnitten, jetzt wird Zeit mal richtig darüber zu reden.
Für den Fall, dass ihr es nicht mitbekommen habt, Christian Schmidt, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der Gamestar, schreibt jetzt für Spiegel und hat dort kürzlich eine Kolumne veröffentlicht, die in der Branche hohe Wellen geschlagen hat. Es geht um die deutsche Spielepresse, wie sie dem Medium und ihrer Kundschaft nicht mehr gerecht wird. Den ganzen Artikel gibt es hier.

Von mir erst mal so viel: Ich schreibe liebend gern Videospielkritiken und ich hoffe eines nicht zu weint entfernten Tages damit mein Geld verdienen zu können. Insofern sauge ich auch alles auf was ich zu dem Thema finde. Denn ich will ein besserer Schreiber werden. Und ich will dem Medium gerecht werden. Aber das ist eigentlich eine ganz andere Debatte. Die Entwicklung des Mediums, wie es mehr in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rückt. Versteht mich nicht falsch, ich mag Blockbuster Entertainment ala Gears of War so sehr wie jeder andere, aber ich vertrete auch die Meinung, dass Spiele durchaus mehr sein können. Wie genau das funktionieren soll ist nicht so einfach zu erklären, aber es ist eigentlich Nichts, woraus man der Presse einen Strick drehen könnte. Auch wenn Spiele ein Medium sind das zu mehr fähig ist, so besteht ein Großteil des Marktes doch weiterhin aus Blockbuster Entertainment mit Popcorn-Charakter.

Der Job eines Spielekritikers, zumindest sehe ich mich in dieser Rolle, ist primär seinen Lesern zu sagen ob ein Spiel ihre hart verdienten 50-70 Öcken wert sind. Dies kann er auf viele verschiedene Arten tun. In Textform, als Video, mit Zahlen, ohne Zahlen. Natürlich darf der Unterhaltungswert nicht unterschätzt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Leuten die ihr Geld damit verdienen alte Spiele zu reviewen, wie z.B. Spoony oder James Rolfe. Aber gerade zu dieser Jahreszeit muss doch vor allem Eines geklärt werden: Welches von diesen gefühlten 20.000 Spielen die in den nächsten 3 Monaten erscheinen soll ich mir jetzt kaufen?

Dies wird von Christian in seinem Artikel kritisiert:
Solche Kaufberatung sehen die meisten Spieletester bis heute als ihre Hauptaufgabe. In Zeiten, in denen Videospiele als Medium mit gesellschaftlicher Aussagekraft, als Kulturgut und Kunstwerke gelten wollen, behandelt die klassische Spielekritik sie in erster Linie als Produkt.
Wie gesagt, bei der Flut an Titeln vor denen man manchmal steht bleibt einem gar Nichts anderes übrig. Ich habe persönlich noch das Glück mir jedes Spiel das ich reviewen möchte selber auszusuchen. Und mein Tisch ist diese Woche schon relativ voll, mit einem Xbox Actionkracher, einem 3DS-Titel und einem Point & Click-Adventure. Wenn ich jetzt bei der Gamepro arbeiten würde, müssten diese Reviews noch deutlich schneller fertig werden, denn ich hab ja noch einen Stapel mit ca. einen Duzend anderer Titel.
Natürlich sind Spiele Kulturgut. Natürlich sind die Kunstwerke. Aber als professioneller Spieletester hat man halt nicht immer die Zeit die man sich gerne nehmen würde um diesen Spielen die Aufmerksamkeit zu geben die sie verdienen. Dennoch hat man Verantwortung gegenüber seinen Lesern: Nämlich ihnen zu sagen, ob sich ein Spiel lohnt.
Für die deutsche Spielekritik ist der Vollständigkeitsanspruch zu einer Hypothek geworden. Ihr Detailfetisch gaukelt eine Gründlichkeit vor, die weder dem Medium gerecht wird noch dem eigenen Ziel.
Worte wie Fetisch funktionieren ja immer großartig, wenn man über jemanden herziehen will. Auf der einen Seite werden Spiele nicht ausgiebig genug analysiert, aber auf der anderen Seite wird zu detailreich über sie berichtet? Eine sehr detailreiche Berichterstattung geht doch letztlich auch darauf zurück, dass man seinen Lesern zeigen will warum sich ein Spiel lohnt oder nicht. Möglicherweise gibt es ja ein paar kleine Details, die das Spiel für manche Leute kaputt machen würden. Gerade auf einem Markt der von Shootern dominiert wird, sind es die kleinen Dinge, die einem besonders auffallen. Lest dazu mal das Gamersunity Review zu Homefront. Ich interessiere mich nicht die Bohne für dieses Spiel, aber Ru$h .IX gibt uns einen sehr guten Überblick darüber, was Homefront falsch macht im Vergleich zu anderen Kriegsshootern. Möglicherweise wird dieser Bericht nicht Videospielen als Kunst und Kulturgut gerecht, aber er sagt mir verdammt nochmal was an diesem Spiel gut ist und was nicht!

Den Teil über Gehalt kann und möchte ich nicht groß kommentieren. Wie gesagt, ich hoffe wirklich eines Tages mit Reviews Geld zu verdienen und die von Christian genannten Zahlen sind dabei nicht sonderlich ermutigend.
Was mich dann aber noch etwas stutzig macht, ist wie über Professionalität in der Branche geredet wird.
Die Verlage lagern Wissen aus, aber integrieren gleichzeitig Enthusiasmus und Fan-Tum. Eine nüchterne Distanz zum Medium macht das zumindest nicht wahrscheinlicher. Wie der deutsche Fachjournalismus einer Milliardenindustrie auf Augenhöhe begegnen will, wenn er sein Personal aus Amateuren rekrutiert, bleibt unklar.
Was mir hier unklar ist, ist wie es denn anders funktionieren soll. Wie soll man diesen Job ohne eine gehörige Portion Enthusiasmus denn bitte sehr angemessen erfüllen? Und meine Erfahrungen zeigen mir, dass dieser Enthusiasmus auch stark von Seiten der "Milliardenindustrie" kommt. Man könnte an diesem Punkt natürlich argumentieren, dass es der Job vieler Leute ist Begeisterung für ihr neues Produkt zu zeigen. Man nehme nur mal die ganzen PR-Leute (die Beziehung zwischen PR und Kritiker ist eigentlich eh noch mal ein Thema für sich) deren Job ist nur Begeisterung für ein Produkt zu zeigen. Aber noch viel krasser sind die eigentlichen Entwickler. Selten habe ich Menschen so begeistert für ihre Produkte erlebt wie Dax von Rocksteady oder Peter Molyneux. Und Nichts freut diese Menschen mehr, als wenn man ihnen mit dem selben Enthusiasmus begegnet. Eine nüchterne Kritik kann später immer noch folgen. Und journalistisches Niveau? Da bin ich ja eher ein Vertreter von Learning by doing.

Im Artikel wird die Frage nach der Zielgruppe gestellt. Und da kann ich mich nur den Worten von Mick Schnelle anschließen. Die Zielgruppe sind die Spieler. Denn um den Nichtspielern zu zeigen was Spiele alles können muss man sie erstmal zum Spielen bringen. Ich lese keine Theaterkritiken. Warum nicht? Weil ich nicht ins Theater gehe. Zugegeben, mein letzter Besuch ist schon ein paar Jahre her, aber bisher konnte ich dem Medium Nichts abgewinnen. Warum sollte ich also Kritiken über bestimmte Vorstellungen lesen?


Wohin also mit der deutschen Spielepresse? Das ist eine Frage die auch ein halbes Duzend Experten nicht in einer 1-stündigen Diskussion beantworten konnten.
Dieses Thema hat so viele Ecken und Kanten, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Möglicherweise ob eine Bewertung in Zahlen überhaupt Sinn macht. Aber wisst ihr was? Damit befasse ich mich morgen.

Mittwoch, 7. September 2011

Ja, mich gibt's noch.

*kuckt auf den letzten Beitrag*

Scheiße, schon wieder 3 Wochen her, dass ich was geschrieben habe. Und noch dazu kam in den Monaten davor auch nicht viel Sinnvolles heraus. Keine Sorge, das ist nicht schon wieder einer meiner "Ich weiß nicht wie ich weitermachen soll"-Posts, wie sie ab und zu auftauchen. Ich habe nur grade mal wieder das Gefühl, dass ich zuwenig schreibe, es mir aber auch an Ideen mangelt.

Nicht, dass es mir an Content mangeln würde. Man muss nur einen Blick auf Stigma-Videospiele werfen um zu sehen, dass es immer noch dumme Leute gibt die dumme Dinge über Sachen sagen von denen sie keine Ahnung haben. Und dann wollte ich mich eigentlioch kurz im VDVC-Forum informieren wie es um unsere Petition steht und stoße auf die Meldung, dass wohl gerade eine Diskussion um den Stand der deutschen Spielepresse am laufen ist. Womit ich mich JETZT SOFORT sehr ausführlich auseinander setzen sollte, immerhin hab ich da schon mitgeredet.

Besagte Debatte kreist darum, dass Videospiele in der deutschen Presse zwar sehr akribisch zerlegt werden, die Artikel aber dem Stand des Mediums als Kulturgut nicht gerecht werden. Das ist ohne Frage eine Frage hinter die man sich mal hinter klemmen sollte. Ich ärgere mich grade wieder über mein Review zu Harveys neue Augen, weil eine klassische "Kritik" dem Spiel eigentlich kaum gerecht werden kann. Auch wenn ich die von der Gamestar eigentlich ganz gut fand.

Aber zurück zum Blog. Hier muss mal wieder irgendwas laufen, ich bin aber noch am hirnen was genau. Bei Gamersunity sind wir auch grade am hirnen, nämlich wie wir uns weiter entwickeln könnten und ich schätze mal, bis wir da ein klares Ziel vor Augen haben kann ich mich hier vielleicht ein bisschen austoben. Sofern mir die kommende Spielehochsaison Zeit dafür lässt. In meiner Xbox wartet gerade Warhammer 40.000: Space Marine auf mich und diese Woche müssten noch Testmuster zu Starfox 64 3D und Gemini Rue eintreffen. Und eigentlich wollte ich im September mir doch endlich mal eine PS3 von einem Freund ausleihen um zumindest mal Uncharted und so zu spielen. :P

Worauf ihr euch noch freuen könnt ist eine Podcast-Serie, die ich mich Modgamers und Gordon Creative starten möchte. Wir haben da so einige Ideen für Themen, aber wir müssen uns erstmal mit was simplem warm laufen. Aber ich werd dann auf jeden Fall drüber schreiben.

So, und jetzt les ich mal noch ein paar Artikel zu dieser Spielekritikdebatte und geh dann nochmal Orks jagen. Gute Nacht.