Dienstag, 6. Oktober 2015

"Hey, you're that Ninja."

Zusammen mit einer Freundin habe ich mich also daran gemacht, mal wieder das erste Metal Gear Solid zu spielen. Dabei habe ich eine neue Theorie entwickelt: MGS ist das Naked Gun der Videospiele.

Metal Gear Solid ist von Natur aus lächerlich. Streitet es nicht ab. Egal ob übergewichtige Bombenleger auf Rollerblades, Big Boss' Kartonagen-Fetisch oder diverse 4th Wall Jokes wie "der Code ist auf der Rückseite der Spielepackung", Metal Gear Solid ist lächerlich. Das ist auch gut so, immerhin macht das zu großen Teilen den Charme der Serie überhaupt erst aus. Es ist außerdem ein wichtiger Kritikpunkt den ich an The Phantom Pain habe.

Doch was mir bei meinem 4. Durchspielen von Metal Gear Solid (3. mal Twin Snakes) auffiel, ist, wie sehr die teilweise strunzdummen Dialoge alleine dadurch gerettet werden, dass die Sprecher alle super ernst sind. Innerhalb einer Zwischensequenz reden Charaktere über das Manhatten Project, Cyborgs und japanische Trickfilme und einmal abgesehen von etwas anstrengenden Fade-Outs ohne irgendeine Unterbrechung.
Using Science for Peace... that's only in Anime.

Es erinnert stark an die goldenen Momente von Leslie Nielsen in Naked Gun und Airplane. Nielsen wurde als grandioser Komiker gefeiert. Und die Filme sind überraschend gut gealtert, es sitzt einfach jeder Witz. Doch der Witz ist oft, dass es keinen Witz gibt, sondern wie Nielsen staubtrocken auf auf seine Umwelt reagiert.


Ähnlich geht es Snake, die stahlharte, eiskalte Textbuch-Definition einer Ein-Mann-Armee. Er wurde aus dem Ruhestand gerissen um Terroristen davon abzuhalten eine Nuklear-Waffe zu zünden. Und muss sich auf einmal mit indianischen Schamanen, Cyborg-Ninjas und Telephaten rumärgern. Dass er dabei so cool bleibt, macht einen Großteil des Spaßes aus.




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